Demenz im Fokus: Herausforderungen und wichtige Tipps für Angehörige!

Demenz im Fokus: Herausforderungen und wichtige Tipps für Angehörige!
Salzburg, Österreich - Demenz – ein Wort, das viele mit Furcht und Unverständnis verbinden. In Österreich leben derzeit zwischen 115.000 und 130.000 Menschen mit einer demenziellen Erkrankung, und diese Zahl steigt weiterhin. Der Alltag verändert sich nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für ihre Angehörigen erheblich. Diese Herausforderung kann überwältigend sein: Angehörige berichten oft von einem Gefühl, auf eine geliebte Person fast wie auf ein Kind aufpassen zu müssen. So beschreibt Ulrich Gsenger, der Leiter des Tageszentrums der Diakonie in Aigen sowie der Demenzberatung Salzburg, die Situation anschaulich. Es braucht umfangreiche Informationen und Unterstützung, um die Situation zu bewältigen. Wie sn.at feststellt, ist Demenz in der Gesellschaft ein Tabuthema.
Gsenger bietet Workshops und Schulungen an, um Angehörige und Interessierte über Demenz aufzuklären. Eine frühe Diagnose kann helfen, das Fortschreiten der Erkrankung hinauszuzögern, auch wenn diese derzeit nicht heilbar ist. Dabei sollten Psychologen andere Ursachen wie Depressionen ausschließen, bevor sie eine Demenzdiagnose stellen. Bei bestätigter Demenz können geeignete Maßnahmen wie Medikamente, regelmäßige Spaziergänge oder das Erzählen von Erlebnissen getroffen werden, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Pflegegeld und Unterstützung
Für viele Angehörige stellt sich rasch die Frage nach der finanziellen Unterstützung. Ab Pflegegrad 2 haben Betroffene Anspruch auf ein monatliches Pflegegeld. Angehörige übernehmen oft in der Anfangsphase die Pflege, doch mit fortschreitender Erkrankung kann eine Umstellung notwendig sein. Abhängig vom Pflegegrad sind folgende Beträge vorgesehen:
Pflegegrad | Pflegegeld |
---|---|
1 | 0 € (kein Anspruch) |
2 | 316 € |
3 | 545 € |
4 | 728 € |
5 | 901 € |
Das Pflegegeld wird monatlich auf das Konto des Pflegebedürftigen überwiesen. Ein Antrag ist notwendig, wenn die Diagnose Demenz feststeht und die ersten Einschränkungen im Alltag erkennbar sind. Die Bearbeitungszeit des Antrags beträgt etwa 25 Arbeitstage. Wie pflegegeldantrag.com erklärt, sind die Antragsstellung und ein entsprechendes Begutachtungsverfahren unerlässlich, um die genaue Einstufung in einen Pflegegrad zu erhalten.
Anzeichen für Pflegebedürftigkeit
Der Antrag auf einen Pflegegrad kann von Angehörigen gestellt werden, wenn der Betroffene nicht mehr dazu in der Lage ist. Anzeichen für Pflegebedürftigkeit sind unkoordiniertes Verhalten, Schwierigkeiten bei der Nahrungszubereitung und persönliche Pflege sowie eingeschränkte Mobilität. Das alles muss im Antrag beim zuständigen Pflegeversicherungsträger aufgeführt werden. Dabei sollte man auch beachten, dass Unterstützungsleistungen bereits ab Pflegegrad 1 verfügbar sind.
„Diskutieren lohnt sich oft nicht“, bringt es Barbara Bachler auf den Punkt, die ihre demente Mutter betreuen musste. Klare, kurze Sätze sind für die Kommunikation mit Demenzkranken von Vorteil. Es ist wichtig, das Verhalten der Betroffenen anzunehmen und das Verständnis für ihre veränderte Realität zu fördern. Eine offene Kommunikation sowie rechtzeitige Vorsorgevollmachten sind laut Gsenger zentrale Aspekte, um Missverständnissen und Konflikten vorzubeugen.
Die Situation wird durch die Tatsache kompliziert, dass viele demente Menschen ihre Erkrankung lange verbergen können. Dies kann unerwartete Herausforderungen für Angehörige mit sich bringen. Es ist genau dieser schmale Grat zwischen Verständnis und Frustration, der es erforderlich macht, sich in die Position der anderen Person hineinzuversetzen.
Demenz erfordert Geduld, Anpassung und eine positive Interaktion, um das Leben für alle Beteiligten ein Stückchen erträglicher zu machen. Es gilt, jede Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um der Herausforderung gerecht zu werden. Schließlich ist niemand allein in diesem Kampf – Hilfe ist oft nur einen Anruf entfernt, sei es von Fachleuten oder von Gleichgesinnten, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Details | |
---|---|
Ort | Salzburg, Österreich |
Quellen |