Schutz für IAEA-Chef Grossi: Iranische Bedrohungen eskalieren in Wien
Rafael Grossi, IAEA-Chef, erhält in Wien verstärkten Schutz wegen iranischer Bedrohungen. Spannungen zwischen Iran und IAEA eskalieren.

Schutz für IAEA-Chef Grossi: Iranische Bedrohungen eskalieren in Wien
In Wien, wo sonst die Diplomatie hoch im Kurs steht, sorgen aktuelle Entwicklungen rund um die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) für Aufregung. Rafael Grossi, der Generaldirektor der IAEA, steht seit einigen Wochen unter erhöhtem Schutz. Der Grund? Bedrohungen aus dem Iran setzen derseits Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft. Wie das Wall Street Journal berichtete, hat eine Eliteeinheit der österreichischen Sicherheitskräfte den Schutz von Grossi übernommen, nachdem der heimische Geheimdienst Informationen über die Bedrohungen aus externen Quellen erlangt hat.
Die Situation zwischen Iran und der IAEA ist ohnehin angespannt. Im Juni dieses Jahres kam es zu einem Konflikt zwischen Iran und Israel, der zur Aussetzung der Zusammenarbeit zwischen Iran und der IAEA führte. Am 2. Juli 2025 unterzeichnete der iranische Präsident Massud Peseschkian ein Gesetz, das besagt, dass künftige Kontrollen der iranischen Atomenergieanlagen nun nur mit Genehmigung des Obersten Nationalen Sicherheitsrates möglich sind. Diese rechtlichen Hürden widersprechen den Grundsätzen der IAEO und lassen auf eine Eskalation der Situation schließen. Die IAEA, die 1957 gegründet wurde, ist an das System der Vereinten Nationen angebunden und hat das Mandat, die friedliche Nutzung von Atomenergie zu fördern und militärische Ambitionen zu unterbinden.
Ein gefährliches Spiel
Am 4. Juli, nur zwei Tage nach der Gesetzgebung, zog die IAEA ihre letzten Inspektoren aus Iran zurück. Dieser Schritt macht die Kontrolle über die iranischen Atomaktivitäten beinahe unmöglich. Trotzdem erklärte die iranische Regierung am 12. Juli ihre grundsätzliche Bereitschaft zur weiteren Kooperation, wobei sie sich jedoch auf die neuen gesetzlichen Anforderungen berief. Das internationale Atomabkommen (JCPoA), das 2015 nach zähen Verhandlungen unterzeichnet wurde, ist durch die einseitige Abkehr der USA von 2018 und die darauffolgenden Sanktionen stark ins Wanken geraten.Bericht von bpb.de zeigt, dass die westlichen Mächte, besonders die E3-Staaten, Iran bis Ende August 2025 Zeit geben, um durch konkrete Schritte die Zusammenarbeit wiederherzustellen. Andernfalls drohen Sanktionen.
Mit Blick auf die politische Lage: Am 26. August kam es zu einem weiteren Gespräch in Teheran, bei dem Großbritannien, Deutschland und Frankreich über den Weg zur Rückkehr der Nuklearinspektionen diskutierten. Ein erstes Team von IAEA-Inspektoren ist bereits nach Iran zurückgekehrt, was zumindest einen kleinen Lichtblick in der festgefahrenen Situation darstellt.
Was folgt als Nächstes?
Die Entwicklungen zeigen klar, dass die Welt auf die Handlungen Irans blickt. Der Fakt, dass die IAEA keine Echtzeitüberprüfungen mehr durchführen kann, lässt die internationale Gemeinschaft auf die Nichteinhaltung von Verpflichtungen zur Urananreicherung blicken. Im Falle einer weiteren Eskalation könnte das nicht nur für Irans Nachbarn, sondern für die gesamte Region schwerwiegende Konsequenzen haben. Das politische Schachspiel bleibt spannend, und niemand weiß, was morgen auf der Agenda steht. Die kommenden Wochen sind entscheidend für die Richtung, die die Verhandlungen und das iranische Atomprogramm nehmen werden.