Wiener Schokoladenfabrik: Ein vergessenes Erbe wird neu entdeckt!

Wiener Schokoladenfabrik: Ein vergessenes Erbe wird neu entdeckt!
Penzing, Österreich - Wien, eine Stadt mit einer tief verwurzelten Schokoladentradition, beherbert nicht nur berühmte Konfektionen, sondern auch unerforschte Geschichten vergangener Zeit. In der Meiselstraße 9, einst das Zuhause einer Schokoladenfabrik, geriet ein Teil dieser bewegten Geschichte weitgehend in Vergessenheit. Seit den 1970er-Jahren gibt es kaum digitale Spuren oder Aufzeichnungen, die an die einstige Blütezeit der Fabrik erinnern. [MeinBezirk] berichtet, dass selbst das Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus keine Informationen über die Fabrik liefern konnte.
Der anfängliche Anstoß zur Spurensuche wurde vom Chocolatier „Schokomichi“ gegeben, der die Erinnerung an die Familie Hawlik und ihre einst blühende Schokoladenproduktion wachhielt. Michael Mantl-Mussak, ein Nachfahre der Hawliks, teilt sein Wissen über die Geschichte der Fabrik, die im Jahr 1914 von Anton Hawlik, einem Immigranten aus Telč in Böhmen, gegründet wurde. Was mit einer kleinen Küche begann, entwickelte sich schnell zur Fabrik in der Meiselstraße und zog schließlich 1941 in die Pelzgasse 20 um. Mantl-Mussak betont, dass das Unternehmen unter dem Namen Anton Hawlik & Söhne bis in die 1970er Jahre aktiv war, bevor es nach dem Tod von Josef Hawlik aus dem Handelsregister gelöscht wurde, da die Nachfahren kein Interesse an der Weiterführung hatten.
Einblick in die Vergangenheit
Die Erzählungen über die Hawlik-Fabrik sind nicht nur historische Anekdoten; sie dokumentieren auch die Leidenschaft und das Engagement, die in die Schokoladenproduktion eingegangen sind. Mantl-Mussak bewahrt wertvolle historische Gegenstände wie Urkunden, einen Siegelring und eine Hasengussform. Diese Erinnerungsstücke zeugen von der Bedeutung, die die Familie und ihr Produkt in der österreichischen Schokoladenkultur hatten. Anton Hawlik war sogar Präsident der österreichischen Schokoladenhersteller und wurde mit einem eigenen Hawlik-Marsch geehrt.
Weiterhin fand Brigitte Neichl vom Bezirksmuseum alte Zeitungsartikel, die von Jubiläen und bemerkenswerten Ereignissen rund um die Schokoladenfabrik berichten. Michael Reimer von „Schokomichi“ berichtet, dass sein Vater einst überlegte, die Fabrik zu übernehmen – ein Vorhaben, das jedoch nicht in die Realität umgesetzt wurde. Das Gebäude in der Meiselstraße 9 trägt bis heute den Namen „Schokoladen-Fabrik“ und erinnert an die süßen Zeiten, die einst in den Wänden stattfanden.
Österreichs Schokoladenkultur
Die Geschichte der Hawlik-Fabrik ist nur ein kleiner Teil des reichhaltigen Vermächtnisses der Schokolade in Österreich. Diese hat ihren Platz in der Kulinarik des Landes und feiert eine lange Geschichte – beginnend mit der Einführung der Schokolade aus der Neuen Welt, die sich als Heißgetränk großer Beliebtheit erfreute. Insbesondere im kaiserlichen Wien war Schokolade ein Statussymbol, das auch Maria Theresia für ihr persönliches Vergnügen nutzte. Zum kulturellen Erbe Österreichs gehören berühmte Süßigkeiten wie die Sachertorte und die Kardinalschnitte, die in Wiener Kaffeehäusern zur Tradition geworden sind, wie auf [Schoki-Welt] festgehalten wird.
Heute teilen sich drei große Hersteller in Wien den Markt: Heindl, Manner und Niemetz. Heindl, bekannt für seine große Auswahl an süßem Konfekt, hat seine Räumlichkeiten in den letzten Jahren kräftig angepasst und betreibt inzwischen mehr als 31 Confiserie-Fachgeschäfte in Österreich. Auch Manner, berühmt für seine Waffeln mit rosa Verpackung, hat seinen Sitz im 17. Bezirk und expandiert. Diese Unternehmen zeigen, dass die Tradition der Schokoladenproduktion auch in der modernen Zeit hoch im Kurs steht, auch wenn viele kleinere Hersteller in den letzten Jahrzehnten auf der Strecke geblieben sind, wie [Vienna-Trips] berichtet.
Die Liebe zur Schokolade ist und bleibt ein fester Bestandteil der österreichischen Kultur – von den traditionsreichen Kaffeehäusern bis hin zu modernen Schokoladenfestivals, die regelmäßig in Städten wie Wien und Graz stattfinden. Der Austausch von Rezepten, die Rückbesinnung auf alte Handwerke und das kreative Schaffen neuer Produkte sorgen dafür, dass die süße Verführung niemals vergeht.
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Ort | Penzing, Österreich |
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