Entdeckung von Kinder-Gewebeproben aus NS-Zeiten in Wien geschockt!

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In Wien wurden Gewebeproben von NS-Opfern entdeckt, die für ethische Forschung und angemessene Beisetzung vorgesehen sind.

In Wien wurden Gewebeproben von NS-Opfern entdeckt, die für ethische Forschung und angemessene Beisetzung vorgesehen sind.
In Wien wurden Gewebeproben von NS-Opfern entdeckt, die für ethische Forschung und angemessene Beisetzung vorgesehen sind.

Entdeckung von Kinder-Gewebeproben aus NS-Zeiten in Wien geschockt!

In Wien gab es einen erschütternden Fund: Gewebeproben von Opfern der nationalsozialistischen Euthanasie sind am Institut für Neuropathologie der Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien) entdeckt worden. Diese Entdeckung wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Geschichte der NS-Hirnforschung gemacht und wirft ein grelles Licht auf die dunkle Vergangenheit der Medizinforschung in Österreich.

Die Proben stammen von insgesamt neun Kindern, die in den barbarischen Institutionen des NS-Regimes gelitten haben. Sechs der Kinder wurden in der Wiener Anstalt „Am Spiegelgrund“ ermordet, während drei weitere Kinder aus der Brandenburger Einrichtung „Görden“ stammen. Diese Gewebeproben gelangen in den 1950er-Jahren nach Wien, nachdem sie in einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem Neurologischen Institut und dem Max-Planck-Institut für Hirnforschung bearbeitet wurden. Die Proben waren als mikroskopische Schnitte und in Paraffin eingebettet im Archiv der Abteilung für Neuropathologie und Neurochemie gelagert, und die vollständige Digitalisierung dieser historischen Sammlung machte die Entdeckung überhaupt erst möglich, wie MeinBezirk berichtet.

Moralische Verantwortung und ethische Grundsätze

Die Bedeutung der Auffindung dieser Proben kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Markus Müller, Rektor der MedUni Wien, hebt hervor, dass die medizinische Wissenschaft an ethische Grundsätze gebunden sein sollte. Auch Romana Höftberger, Leiterin der Abteilung für Neuropathologie und Neurochemie, betont, dass die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschehnisse eine moralische Verpflichtung darstellt. Diese Ansichten spiegeln die Notwendigkeit wider, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und die Erinnerungen der Opfer zu ehren, während Herwig Czech vom Institut für Ethik, Sammlungen und Geschichte der Medizin die Forschung an menschlichen Überresten aus NS-Unrechtskontexten verteidigt.

Bereits in den Jahren 2002 und 2003 fanden Bestattungen menschlicher Überreste von NS-Opfern am Wiener Zentralfriedhof sowie in Görden statt. Für die kürzlich entdeckten Gewebeproben ist ebenfalls eine würdige Beisetzung vorgesehen. Dieser respektvolle Umgang mit den Überresten ist nicht nur eine Frage der Gnade, sondern auch ein Schritt in Richtung der Aufarbeitung und des Gedenkens an die unzähligen Opfer des NS-Regimes, wie auch durch SN.at ergänzt wird.

Die Entdeckung ist ein eindringlicher Reminder über die Verantwortung der heutigen Wissenschaft, um solche Gräueltaten in der Zukunft zu verhindern und die Stimmen der Vergangenheit in die gegenwärtige Diskussion um Ethik in der Medizin zu integrieren.