Senioren in Döbling fordern mit Demo starke Verkehrssicherheit!
Bewohner der Park Residenz Döbling fordern mit einer Demo Tempo 30 zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Hartäckerstraße.

Senioren in Döbling fordern mit Demo starke Verkehrssicherheit!
Am Mittwochvormittag haben die Bewohnerinnen und Bewohner der Park Residenz Döbling zusammen mit Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) vor ihrem Heim in der Hartäckerstraße 45 lautstark für eine Tempo-30-Zone demonstriert. Die Argumentation war klar: Erhöhter Verkehr und vor allem die Gefahren beim Überqueren der Straße stellen eine riesige Herausforderung für Seniorinnen und Senioren dar. „Das Überqueren der Fahrbahn ist gefährlich geworden“, so der Vorsitzende des Bewohnerbeirates, Heinz Bierbaum. Er beschreibt die Situation als besorgniserregend, da viele Autofahrer dank der neu gestalteten Krottenbachstraße zum Durchrasen eingeladen werden.
Die Protestierenden fordern die Stadt Wien auf, eine Lösung zu finden und vor allem den Schutz der älteren Mitbürger ernst zu nehmen. „Wir haben hier etwa 350 Seniorinnen und Senioren, die oft auf Gehhilfen oder Rollatoren angewiesen sind“, erklärt Georg B. Gonano, Direktor der Park Residenz. „Sicherheit muss an erster Stelle stehen.“ Obwohl die Wiener Linien sich gegen die Einführung einer 30-km/h-Zone aussprechen, weil sie befürchten, dass dadurch die Buslinie 40A zu viel Zeit verlieren könnte, sieht Bierbaum das anders: „Der Bus muss vor der Haltestelle sowieso abbremsen, da fällt die Temporeduzierung letztendlich gar nicht ins Gewicht.“
Sicherheitsbedarf in urbanem Umfeld
Die Straßenverkehrsordnung erlaubt zwar eine Temporeduzierung von 30 km/h, doch eine solche Maßnahme wurde bereits im Jahr 2023 von der Stadt Wien abgelehnt, obwohl ein entsprechender Antrag der Grünen in der Bezirksvertretung angenommen wurde. Bezirksvorsteher Resch zeigt sich optimistisch: „Ich erwarte keine großen Auswirkungen auf die Wartezeiten.“ Dennoch sei es damit nicht getan. Die Stadt ist nun gefordert, auch klare Maßnahmen zu ergreifen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.
Bereits jetzt hat der Bezirk Warnzeichen und Bodenmarkierungen installiert, um auf die Gefahren hinzuweisen. Doch das reicht den Demonstrierenden nicht aus. Das Team der Park Residenz hat klargemacht, dass sie bereit sind, auch weitere Demonstrationen durchzuführen, falls das Anliegen nicht Gehör findet.
Die Gefahren für ältere Verkehrsteilnehmer
Das Problem der Verkehrssicherheit für ältere Menschen ist kein neues Thema. Laut dem ADAC sind gerade Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr oft die Gefährdeten, nicht die Gefährder. Statistiken zeigen, dass über 50% der tödlich verunfallten Fußgänger und Radfahrer 65 Jahre oder älter sind. Zudem erleiden sie im Fall eines Unfalls häufig schwerere Verletzungen. Daher ist es besonders wichtig, die Bedürfnisse dieser Altersgruppe zu berücksichtigen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Sicherheit ist also nicht nur eine Frage von Tempolimits, sondern auch von vorausschauender Planung und Verantwortung, sowohl seitens der Stadtverwaltung als auch der Verkehrsbetriebe. In Zeiten, in denen die Mobilität älterer Menschen in der Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist klar: Ich finde, da liegt was an. Die Stadt Wien muss handeln, um sichere Bedingungen zu schaffen.