Wolf in Vorarlberg zum Abschuss freigegeben – Sicherheit für Bauern!

Wolf in Vorarlberg zum Abschuss freigegeben – Sicherheit für Bauern!
Bludenz, Österreich - In einem bedeutenden Schritt hat Vorarlberg einen Wolf zum Abschuss freigegeben. Diese Entscheidung, die auf die wachsenden Konflikte zwischen Wölfen und Nutztieren zurückzuführen ist, wurde von den Bezirkshauptmannschaften Bludenz und Feldkirch getroffen. Die Initiative wurde nach mehreren Rissen von Schafen und Ziegen in den Gemeinden St. Gerold und Thüringerberg ergriffen, wo am vergangenen Wochenende (12./13. Juli) vier Tiere getötet wurden, ein weiteres musste notgeschlachtet werden und mehrere Tiere mussten verletzt versorgt werden. Drei Schafe sind seitdem verschwunden. Laut GMX stützt sich diese Maßnahme auf die Wolfsmanagementverordnung des Landes, die es ermöglicht, in Wildregionen wie dem Großwalsertal und dem Frödischtal-Laternsertal-Dünserberg Jagd auf den Wolf zu machen.
Die Wolfspopulation ist in den letzten Jahren gewachsen, und diese Entwicklungen sorgen für Besorgnis unter Landwirten und Tierhaltern. Um die Situation zu steuern, wird die Regulierung bis Ende September in 53 Jagdgebieten gelten. Landesrat Christian Gantner (ÖVP) betont zudem die Notwendigkeit, die rechtlichen Möglichkeiten zur schnelleren und präventiven Handhabung solcher Konflikte weiterzuentwickeln.
Koordination und Prävention
Um einen geregelten Umgang mit Wölfen zu gewährleisten, hat das Land Vorarlberg eine Koordinationsgruppe ins Leben gerufen, die präventive Maßnahmen und Verfahren festlegt. Diese Gruppe wird von Wildökologe DI Hubert Schatz geleitet, der bei Wolfsichtungen und -rissen beratend zur Seite steht. Die Gruppe tagt regelmäßig, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und wird bei Nachweisen von Luchs, Wolf oder Bär umgehend informiert. Laut vorarlberg.at wurde auch eine Rissdatenbank für Großraubwild eingerichtet, die den Austausch über Vorfälle und deren Dokumentation erleichtert.
Ein Merkblatt für den Umgang mit Wölfen im Siedlungsgebiet steht zum Download bereit, und es wurden bereits 39 Herdenschutzprojekte unterstützt, die 2023 mit über 93.000 Euro gefördert wurden. Zudem informiert die Koordinationsgruppe Landwirte und Alpbesitzer regelmäßig über den Schutz ihrer Tiere, insbesondere in der Zeit vor dem Alpauftrieb.
Empfehlungen für einen besseren Umgang
Die Empfehlungen zum Wolfsmanagement, die zwischen Juli 2020 und Mai 2021 erarbeitet wurden, bringen wichtige Standards für den Umgang mit Wölfen in besonderen Situationen mit sich. Diese von der Arbeitsgruppe des Österreichzentrums Bär, Wolf, Luchs festgelegten Empfehlungen ersetzen das bald überholte Dokument von 2012 und definieren klare Ziele sowie Grundsätze für das Wolfsmanagement in Österreich. Das zentrale Thema hierbei ist der Herdenschutz, dessen Grundzüge Teil dieses umfassenden Managements sind, wie bär-wolf-luchs.at ausführlich darlegt.
Bevorstehende Herausforderungen erfordern ein gutes Maß an Vorsicht und proaktive Strategien. Die Koordinationsgruppe strebt das Ziel an, eine konfliktfreie Koexistenz zwischen Mensch und Tier herzustellen und sowohl die Risiken für die Nutztierhaltung zu minimieren als auch die natürlichen Lebensräume dieser faszinierenden Wildtiere zu schützen.
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Ort | Bludenz, Österreich |
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