Grünland-Tagung in Kauns: Experten kämpfen gegen Engerlinge und Klimawandel!
Grünlandexperten aus ganz Österreich treffen sich am 3.10.2025 in Kauns, Landeck, um Bewässerungsstrategien und Schädlingsbekämpfung zu diskutieren.

Grünland-Tagung in Kauns: Experten kämpfen gegen Engerlinge und Klimawandel!
In Kauns tagten kürzlich die Grünlandreferenten der Landwirtschaftskammern aus fast allen Bundesländern Österreichs. Der Bezirk Landeck, bekannt für seine innovative Maikäferregulierung und Bewässerungsmethoden, bot dafür den idealen Rahmen. Die Teilnehmenden kamen zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen im Bereich der Grünlandbewirtschaftung auszutauschen. Besondere Aufmerksamkeit galt der zunehmend bedrohlichen Plage durch Engerlinge, die nicht nur in den niedrigen Lagen, sondern vermehrt auch in höheren Gebieten auftreten.
Ein zentrales Thema war die Bekämpfung der Blatthornkäfer, für die in den Versuchsstandorten Pfunds-Greit und Kauns bundesweite Projekte ins Leben gerufen wurden. Laut agrarheute sind mechanische Methoden wie der Einsatz von Fräsen oder Zinkenrotoren äußerst wirksam. Im Rahmen von Versuchen konnten beeindruckende Wirkungsgrade erzielt werden: Die Fräse erreichte bis zu 97 Prozent Erfolgsquote bei der Bekämpfung dieser Schädlinge.
Innovationen in der Bewässerung
Die Bedeutung der Bewässerungssysteme wurde ebenfalls hervorgehoben. Während die Grünlandbewässerung im Bezirk Landeck bereits Tradition hat, ist sie in anderen Bundesländern noch weitgehend unbekannt. Ein besonderes Augenmerk lag auf der neuen, flüssigen Pilzformulierung, die das Ausbringen auf extrem steilen Hängen ermöglichen soll. Uniprofessor Hermann Strasser äußerte die Hoffnung auf eine Zulassung dieses Mittels als Pflanzenschutzmittel. Die Bewässerungsreaktion in Kauns und Pfunds-Greit, insbesondere in Bezug auf die Engerlinge, wird momentan intensiv erforscht.
Die Landwirtschaftskammern sehen zunehmend den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Bewässerung. Elmar Monz, der Obmann der regionalen Wassergenossenschaften, betonte die zentrale Rolle der Bewässerungseinrichtungen für die Viehhaltung. Mit dem lange bewährten Hangkanal, der seit über 75 Jahren in Betrieb ist, wird die Wasserversorgung gesichert. Zukünftige Pläne umfassen eine digitale Steuerung der Bewässerungssysteme sowie die Nutzung der Wasserkraft zur Energiegewinnung.
Fazit und Ausblick
In Anbetracht der Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, bleibt die Frage: Wie können Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen? Die Erkenntnisse, die die Grünlandreferenten aus ihren Bundesländern mitnehmen, könnten entscheidend für die Anpassung der Agrarwirtschaft in Österreich sein. Die Kombination aus traditioneller Bewässerung, modernen Methoden zur Schädlingsbekämpfung und nachhaltigen Praktiken könnte der Schlüssel zu einer zukunftsorientierten Landwirtschaft sein. Erfreulicherweise zeigen die Fortschritte in Kauns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.