Jugendliche in Nike-Anzügen stechen 25-Jährigen in Ottakring nieder!

In Ottakring griffen drei Jugendliche einen 25-Jährigen an. Die Polizei sucht nach Hinweisen zu den Tätern.
In Ottakring griffen drei Jugendliche einen 25-Jährigen an. Die Polizei sucht nach Hinweisen zu den Tätern. (Symbolbild/ANA)

Ottakring, Österreich - Ein schockierender Vorfall ereignete sich am Abend des 30. Mai in Ottakring, wo ein 25-jähriger Mann von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen wurde. Die Täter, drei Jungs im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, stachen mit einem spitzen Gegenstand zu und fügten dem jungen Mann eine oberflächliche Stichwunde am Rücken zu. Er wurde umgehend von der Berufsrettung Wien versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Die Fahndung nach den Tätern gestaltet sich bislang als schwierig, da die Polizei noch keine Hinweise auf deren Identität erhalten hat.

Die Jugendlichen, die in weißen Nike-Trainingsanzügen unterwegs waren, sind etwa 1,50 Meter groß und haben lockige Haare. Die Polizei hat bereits umfangreiche Ermittlungen eingeleitet und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Sachdienliche Hinweise können in jeder Polizeidienststelle abgegeben werden, auch anonym. Ein Vorfall wie dieser wirft Fragen auf, die über die tatbestandliche Ebene hinausgehen. Es stellt sich die Frage, was solchen Gewalttaten zugrunde liegt.

Jugendkriminalität in Österreich

In den letzten Jahren gab es immer wieder Berichte über Jugendkriminalität, die in der Gesellschaft stark diskutiert wird. Laut bpb.de ist Jugendkriminalität überwiegend ein Phänomen, das nicht nur bestimmte Gruppen betrifft. So zeigt eine bundesweite Schülerbefragung, dass etwa 43,7 % der männlichen und 23,6 % der weiblichen Schüler angaben, in den letzten Jahren straffällig geworden zu sein. Besonders betroffen sind 14- bis 16-Jährige.

Der Großteil der Jugendlichen stellt ihr kriminelles Verhalten mit dem Erwachsenwerden ein, allerdings kommt es immer wieder zu Gewalttaten, die alles andere als selten sind. Auch in Ottakring wird diese Problematik sichtbar, da eine ähnliche Tätergruppe offenbar für Übergriffe bekannt ist. In der Duisburger Längsschnittstudie wird deutlich, dass 84 % der Jungen und 69 % der Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren mindestens einmal straffällig wurden.

Gesellschaftliche Verantwortung und Prävention

Die Gesellschaft steht hierbei in der Verantwortung, die Ursachen von Jugendkriminalität zu hinterfragen. Wie fachportal-paedagogik.de in einer umfassenden Studie herausstellt, kommen oft soziale und individuelle Defizite ins Spiel, die Jugendliche in problematische Situationen bringen. Präventive Maßnahmen sollten sich daher häufig nicht nur auf die Symptome, sondern auch auf die Ursachen von Gewaltverhalten konzentrieren. Dies könnte über Sozialpolitik und umfangreiche Forschungsprojekte erfolgen.

Ein gezielter Austausch zwischen Bildungseinrichtungen, Sozialarbeit und Polizei könnte hier möglicherweise neue Ansätze bieten. Die Herausforderung liegt darin, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass Jugendliche die Unterstützung erhalten, die sie brauchen, um nicht in die Kreise von Gewalttaten und kriminellem Verhalten zu geraten.

Die aktuellen Ereignisse in Ottakring sind ein weiterer Weckruf, die Thematik der Jugendkriminalität ernst zu nehmen und aktiv Lösungen zu suchen. Es bleibt zu hoffen, dass sich schnell Hinweise auf die Täter finden lassen und die Bevölkerung sich engagiert, um ein solches Verhalten zu verhindern.

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Ort Ottakring, Österreich
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