Cornelia Richter: Erste Bischöfin Österreichs setzt auf Gemeinschaft und Dialog

Cornelia Richter wird zur ersten Bischöfin der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich gewählt. Amtsantritt 2026.
Cornelia Richter wird zur ersten Bischöfin der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich gewählt. Amtsantritt 2026. (Symbolbild/ANA)

Wien-Donaustadt, Österreich - Ein historischer Moment für die evangelisch-lutherische Kirche in Österreich: Cornelia Richter ist die erste Bischöfin, die am 1. Januar 2026 ihr Amt antreten wird. Die 54-Jährige, die in Bad Goisern im Salzkammergut aufgewachsen ist, wurde am 24. Mai 2025 von der Synode in Wien mit überwältigender Mehrheit gewählt – 64 von 68 Stimmen sprachen sich für sie aus. Sie tritt die Nachfolge von Michael Chalupka an, der nach sechs Jahren Amtszeit in den Ruhestand geht. Chalupka, der bald 65 Jahre alt wird, hat die Kirche in einer Zeit Herausforderungen geleitet und wird nun seinen wohlverdienten Ruhestand genießen. Das berichtet Puls24.

Richter ist nicht nur die erste Frau in dieser Position, sondern bringt auch eine beeindruckende akademische Laufbahn mit. Sie studierte Theologie in Wien und München und war von 2012 bis 2020 Professorin für Systematische Theologie an der Universität Bonn. Seit 2020 lehrt sie dort Dogmatik und Religionsphilosophie. Zudem hatte sie diverse führende Positionen inne, wie die des Co-Direktors am Bonner Institut für Hermeneutik und die erste Dekanin der Evangelisch-Theologischen Fakultät von 2020 bis 2024. Evangelisch.de hebt hervor, dass sie seit 2024 auch die erste Frau ist, die den Vorsitz des Senats der Universität Bonn innehat.

Gemeinschaft und Engagement im Fokus

Für Richter ist es entscheidend, dass die Kirche gesellschaftlich benachteiligte Menschen unterstützt. Ihr Ansatz ist geprägt von Demut und einem kooperativen Stil der Amtsführung. Sie möchte während ihrer Amtszeit durch die Gemeinden reisen und unterstreicht die Bedeutung von Gemeinschaft innerhalb der Kirche. Zudem plant sie, sich für die Wiedereinführung des Karfreitags als Feiertag einzusetzen. Die evangelische Kirche A.B. in Österreich hat zwar nur über 237.000 Mitglieder, repräsentiert aber eine bedeutende Stimme innerhalb der Gesellschaft. Richter bezeichnet die jüngere Generation als eine Quelle der Hoffnung und Inspiration für die evangelische Kirche, was sie in ihren Äußerungen stets betont. Evang.at berichtet über ihre Vision für ein modernes und gemeinschaftsorientiertes Amtsverständnis.

Mit diesen Plänen und ihrem Engagement für den interreligiösen Dialog will Richter nicht nur die evangelische Gemeinschaft stärken, sondern auch die Stimme des evangelischen Christentums in Österreich prominent vertreten. Der Weg zur ersten Bischöfin in Österreich ist ein bedeutender Schritt, der sowohl nationale als auch internationale Beachtung findet. Für viele, insbesondere für die evangelischen Christinnen und Christen in Österreich, ist dies ein Grund zur Freude und Hoffnung.

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Ort Wien-Donaustadt, Österreich
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