Zentralnigeria in Trauer: Über 150 Tote durch verheerende Überschwemmungen

Mokwa, Niger, Nigeria - In Zentralnigeria hat eine schwere Flutkatastrophe verheerende Folgen verursacht. Mindestens 151 Menschen mussten ihr Leben lassen, und zahlreiche weitere gelten als vermisst. Betroffen ist vor allem die Gemeinde Mokwa im Bundesstaat Niger, wo die Wassermassen am späten Mittwochabend hereinbrachen und bis Donnerstag anhielten. Über 3.018 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, und 265 Häuser wurden vollständig zerstört. Die Katastrophenschutzbehörde des Bundesstaates (NSEMA) bestätigt die Toten, doch die tatsächliche Zahl könnte weit höher sein, da viele Leichen erst flussabwärts entdeckt wurden. Staatspräsident Bola Tinubu hat den Angehörigen der Opfer sein Beileid ausgesprochen und Unterstützung bei den Such- und Rettungsmaßnahmen zugesichert. Hilfsgüter und Notunterkünfte sollen umgehend bereitgestellt werden, um den Betroffenen zu helfen. Zeitung der Arbeit berichtet, dass die genaue Ursache der Überschwemmungen unklar ist, während einige Gewinne einen Dammbruch flussaufwärts vermuten.
Die Situation ist angespannt, denn Meteorologen warnen vor weiteren Regenfällen in den kommenden Tagen, was die Gefahr erneuter Überschwemmungen beträchtlich erhöht. Nigeria leidet während der Regenzeit (von April bis Oktober) häufig unter Überschwemmungen. Doch die Häufigkeit und Intensität solcher Ereignisse nimmt zu – ein Umstand, den Experten dem Klimawandel, unkontrollierter Bautätigkeit und einer mangelhaften Entwässerungsinfrastruktur zuschreiben. Im vergangenen Jahr starben über 1.200 Menschen in Nigeria durch ähnliche Flutereignisse, und bis zu zwei Millionen wurden vertrieben.
Die Auswirkungen auf die Bevölkerung
Die Zahl der von der Flut betroffenen Menschen ist alarmierend. Berichten zufolge wurden Zehntausende gezwungen, in Sicherheit zu fliehen. Im Bundesstaat Kogi traten zwei große Flüsse über die Ufer, was zur Teilung von mehr als 60.000 Hektar Land führte. Diese Überflutungen betreffen mehr als eine Million Menschen, die in den dicht besiedelten Regionen wohnen, darunter die Hauptstadt Lokoja. Aufnahmezentren sind bereits überfüllt und die ersten Überschwemmungen wurden vor nicht einmal einem Monat gemeldet. Während bisher keine Todesfälle aus Kogi gemeldet wurden, spitzt sich die Situation zu, da das Überschwemmungswasser auch die Ernährungssituation weiter verschlechtert. Zeit berichtet, dass bis Anfang September rund 115.000 Hektar Farmland überflutet wurden.
Globale Dimension und Hilfsforderungen
Die Flutkatastrophen in Nigeria sind Teil eines größeren Problems, das ganz Westafrika betrifft. Über 4 Millionen Menschen in dieser Region haben bereits unter den Folgen von Überschwemmungen gelitten, denen vor allem der Klimawandel als Ursache zugeschrieben wird. Die UN-Nothilfeagentur OCHA hat alarmierende Zahlen veröffentlicht: Rund 600.000 Menschen in Nigeria sind betroffen, während in den angrenzenden Ländern wie dem Tschad und Niger die Zahl der Betroffenen weiterhin steigt. Tagesschau erwähnt, dass die Situation so dramatisch ist, dass humanitäre Hilfe in Form von Geldern zur Verfügung gestellt wird.
Die nationale Katastrophenschutzbehörde fordert dringend konsequente Bauverbote in Überschwemmungsgebieten. Die Freihaltung von Flussläufen und Entwässerungskanälen ist unerlässlich, um künftige Katastrophen zu verhindern. Allein in diesem Jahr könnten bis zu 118 Millionen Menschen in Afrika von Extremwetter betroffen sein – ein Umstand, der die Dringlichkeit dieser Maßnahmen unterstreicht. Der Blick auf die gegenwärtigen Herausforderungen zeigt deutlich: Es liegt ein gewaltiger Handlungsdruck auf den Regierungen, um sowohl Soforthilfe für die Betroffenen zu leisten als auch langfristige Lösungen zu finden.
Details | |
---|---|
Ort | Mokwa, Niger, Nigeria |
Quellen |