Österreichs Waffenbesitz auf Rekordhoch: Immer mehr Bürger bewaffnet!

Der Anstieg der registrierten Schusswaffen in Österreich erreicht 2025 mit über 374.000 Besitzern einen neuen Höchststand.
Der Anstieg der registrierten Schusswaffen in Österreich erreicht 2025 mit über 374.000 Besitzern einen neuen Höchststand. (Symbolbild/ANAGAT)

Österreichs Waffenbesitz auf Rekordhoch: Immer mehr Bürger bewaffnet!

Bludenz, Österreich - Die Zahl der registrierten Schusswaffen in Österreich hat einen neuen Höchststand erreicht: Mitte 2025 gibt es bereits 374.141 Personen mit einer Waffe, was im Vergleich zu 2015, als es noch 253.445 waren, einen sprunghaften Anstieg darstellt. Verglichen mit dem Vorjahr zeigt sich ein Zuwachs von knapp 24.000 Personen, was circa 6,8 % entspricht, wie vol.at berichtet.

Ein genauer Blick auf die verschiedenen Bundesländer zeigt, dass in Niederösterreich mit 97.513 die meisten Waffenbesitzer zu finden sind. Oberösterreich folgt mit 65.911, während in der Steiermark 61.399 Menschen eine Waffe registriert haben. Wien hat überraschend nur 40.464 Waffenbesitzer, trotz der hohen Bevölkerungszahl. Im Gegensatz dazu steht Vorarlberg als das Bundesland mit den wenigsten registrierten Waffen: nur 11.895. Interessant ist, dass Vorarlberg gleichzeitig einen leichten Anstieg im Waffenbesitz verzeichnet, vor allem bei Sportschützen und Jägern, was darauf hindeutet, dass das Land traditionell nicht als Waffenhochburg gilt, wie es anderswo der Fall ist.

Die Waffenlandschaft in Österreich

Insgesamt sind über 1,5 Millionen Schusswaffen, darunter Revolver, Pistolen und Gewehre, in Österreich gemeldet, wobei alleine in der Steiermark mehr als 212.000 Waffen zu finden sind. In Kärnten sind es mehr als 100.000. Die Veränderungen im Waffenbesitz könnten nicht zuletzt mit der Novellierung des Waffengesetzes zusammenhängen, die bis 2019 die Nachmeldung nicht registrierungspflichtiger Flinten erforderlich machte, so die Kleine Zeitung.

Hans Wertgarner, Landesinnungsmeister des Waffenhandels in Oberösterreich, hebt hervor, dass Österreich traditionell ein Land mit vielen Waffen ist und der Großteil der Waffenbesitzer verantwortungsbewusst handelt. Ein Wandel im Kundenprofil in Waffengeschäften ist ebenfalls zu verzeichnen: Die Mehrheit sind Jungjäger, gefolgt von Sportschützen, wobei der Frauenanteil hier bei 30-40 % liegt. So außergewöhnlich es auch klingen mag, Menschen, die sich zur Selbstverteidigung entscheiden, sind vergleichsweise rar. Abgesehen von der Waffe für den Sport ist der Erwerb von Pfefferspray eine oft empfohlene Alternative für die persönliche Sicherheit.

Gesellschaftliche Aspekte und Sicherheit

In der Debatte um den Waffenbesitz wird auch der Anstieg von Gewaltdelikten im Zusammenhang mit legalen Schusswaffen thematisiert. Die Grünen warnen, dass der Anteil der Frauen, die mit legalen Schusswaffen getötet wurden, gestiegen ist. So gab es im Jahr 2022 vier und 2023 fünf Frauenmorde. Daher fordern sie regelmäßige Verlässlichkeitsüberprüfungen für Waffenbesitzer alle fünf Jahre. Wertgarner hingegen sieht keinen Zusammenhang zu einem Anstieg der Gewalt mit legalen Schusswaffen und weist darauf hin, dass nahezu alle Waffenbesitzer verantwortungsbewusst agieren.

Ein psychologisches Gutachten sowie eine fundierte Einführung zur Waffensicherheit sind für den Erwerb einer Waffenbesitzkarte zwingend erforderlich. Zwar können Langwaffen (Kategorie C) ohne Eignungsschein gekauft werden, Jäger müssen jedoch eine umfangreiche Jagdprüfung ablegen. Die Waffengesetzgebung in Österreich gehört zu den liberaleren in Europa, was sowohl für Befürworter als auch Kritiker besondere Bedeutung hat, wie statista.com festhält.

Zusammenfassend zeigt sich, dass der Waffenbesitz in Österreich weiterhin hoch im Kurs steht, und mit den aktuellen Zahlen von über 374.000 registrierten Waffenbesitzern sich die Gesellschaft auf ein wachsendes Thema eingestellt hat. Es bleibt abzuwarten, wie der Diskurs über Sicherheit und verantwortungsvollen Umgang mit Schusswaffen sich weiterentwickeln wird. Berichte, wie der von vol.at, werden die öffentliche Diskussion rund um dieses Thema sicherlich ankurbeln.

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OrtBludenz, Österreich
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