Tirol als Hotspot der Life Sciences: Innovation und Vernetzung im Fokus!

Innsbruck, Österreich - In den ersten Junitagen versammelten sich internationale Vertreter der Life-Sciences-Branche in der Villa Blanka in Innsbruck. Ausgerichtet von der Standortagentur Tirol, dem Health Hub Tirol und dem Interreg-Projekt PROMOS, zeigte sich Tirol als aufstrebender Standort für Forschung und Innovation. Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele sprach bei der Eröffnung davon, dass Forschung und Innovation für die Zukunft des Bundeslandes von zentraler Bedeutung sind.
Der Life-Sciences-Bereich in Tirol hat sich in den letzten Jahren als dynamisch erwiesen und wächst stärker als im österreichischen Durchschnitt. Hierzu beitragen tun nicht nur die hervorragenden Forschungsinstitute wie die Medizinische Universität Innsbruck und das MCI, sondern auch die zahlreichen Unternehmen, die hier ihre Wurzeln schlagen. Aktuell beheimatet Tirol acht Hochschulen und 82 Unternehmen, die rund 10.000 Personen beschäftigen.
Networking und Kooperationen
Ein wichtiger Aspekt des Treffens war die Förderung von Vernetzung und Kooperationen innerhalb der Branche. Durch bilaterale Gespräche konnten viele Kontakte geknüpft und neue Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet werden. Vortragende aus Bayern und Südtirol beleuchteten Best Practices und Erfahrungen, die im internationalen Kontext von Bedeutung sind. Besonders im Fokus standen auch praktische Fragen zu Fördergeldern und externe Kapitalquellen für Forschung und Entwicklung.
Im Rahmen dieses Austauschs stellte beispielsweise die Firma Cyprumed ihre innovative Technologie vor, die darauf abzielt, Medikamente in Tablettenform nutzbar zu machen. Zudem hat KinCon biolabs, ein Spin-off der Universität Innsbruck, eine Methode zur Messung der Wirksamkeit von Medikamenten in lebenden Zellen entwickelt.
Der Health Hub Tirol
Der neu eingerichtete Health Hub Tirol eröffnet für die Branche zusätzliche Möglichkeiten. Geschäftsführender Klaus Weinberger unterstrich die ganzheitliche Denkweise des Hubs, die nicht nur medizinische Forschung umfasst, sondern auch Innovationen in Medizintechnik, e-Health, Pharma und Biotechnologie fördert. Mit einem neu angemieteten Büro- und Laborbereich in Innsbruck, der rund 450 Quadratmeter umfasst, soll der Hub in den kommenden fünf Jahren zentrale Anlaufstelle für Life-Sciences-Start-ups werden.
Auch der Ausbau der Infrastruktur sowie die Förderung von branchenübergreifenden Kooperationen sind klare Ziele der Standortagentur. Diese bemüht sich nicht nur um die Ansiedlung von Unternehmen, sondern auch um die Stärkung bestehender Firmen und die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) im Bereich der Biotechnologie und pharmazeutischen Entwicklung.
Gesundheitsstandort Tirol
Tirol hat sich längst einen Namen als erstklassiger Medizintechnikstandort erarbeitet. Dies zeigt sich nicht zuletzt in der hohen Sichtbarkeit der Tiroler Medizintechnik auf internationalen Veranstaltungen. Bei Events wie der BMT2022, die die erste Drei-Länder-Tagung für Biomedizinische Technik in Innsbruck war, nahmen über 800 internationale Teilnehmer:innen teil. Hier konnte Tirol sich gemeinsam mit dem COMET-Zentrum VASCage präsentieren und seine Expertise unter Beweis stellen.
Die Herausforderungen durch neue EU-Verordnungen wie die „Medical Device Regulation“ (MDR) und die damit verbundenen Anforderungen an Dokumentation und Entwicklung von Medizinprodukten beschäftigen auch die Tiroler Unternehmen. Diese müssen ihre Forschungs- und Entwicklungsstrategien anpassen, um in einem sich ständig wandelnden Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Insgesamt beweist Tirol eindrucksvoll, dass es sich als Hotspot für Life Sciences etabliert hat. Mit einer starken Basis an Hochschulen und Unternehmen sowie einem aktiven Netzwerkt durch die Standortagentur Tirol sind die Weichen für die Zukunft bestens gestellt.
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Ort | Innsbruck, Österreich |
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