Herbert Zambra: Neuer Bezirkschef der Osttiroler Bergrettung ernannt!

Herbert Zambra ist neuer Bezirkchef der Osttiroler Bergrettung. Peter Ladstätter verabschiedet sich nach fünf Amtszeiten.
Herbert Zambra ist neuer Bezirkchef der Osttiroler Bergrettung. Peter Ladstätter verabschiedet sich nach fünf Amtszeiten. (Symbolbild/ANA)

Lienz, Österreich - Am 6. Juni 2025 gibt es einen Wechsel an der Spitze der Osttiroler Bergrettung. Peter Ladstätter, der beliebte Bezirksleiter, verabschiedet sich nach fünf erfolgreichen Amtszeiten. In einer emotionalen Abschiedsrede ließ er die Höhen und Tiefen seiner Zeit Revue passieren. Dabei wurde auch der tragische Unfalltode von Franz Franzeskon erwähnt, der in der Gemeinschaft tiefe Spuren hinterlässt. TVB-Chef Franz Theurl bezeichnete Ladstätter als eine Institution in der Osttiroler Bergrettung und würdigte seinen unermüdlichen Einsatz. Mit Standing Ovations wurde der scheidende Bezirksleiter von den Anwesenden verabschiedet, was seine Bedeutung für die Organisation unterstreicht, so berichtet der Osttiroler Bote.

Nun übernimmt Herbert Zambra die Leitung. Zambra, der zuvor die Ortsstelle Lienz leitete, bringt eine langjährige Erfahrung als Bergretter mit. In seiner Antrittsrede stellte er klar, dass er nicht der „Chef der Bergretter“ sei, sondern eine Schnittstelle, während die Ortsstellenleiter als die „Chefs“ der Bergrettung fungieren. Dies zeigt seine bescheidene Art und das Teamgedöns innerhalb der Organisation. Über die Details der Jahreshauptversammlung wird in der nächsten Printausgabe des Osttiroler Boten ausführlich berichtet.

Herausforderungen der Bergrettung

Das Jahr 2024 stellte sich für die Osttiroler Bergrettung als äußerst herausfordernd dar. Im gesamten Jahr rückte die Bergrettung Tirol zu insgesamt 3.469 Einsätzen aus. Dies markiert einen Rückgang um 159 Einsätze im Vergleich zu 2022. In den acht Osttiroler Ortsstellen sind derzeit 536 ehrenamtliche Bergretter:innen aktiv, darunter 23 Frauen. Im Jahr 2024 selbst arbeiteten die Bergretter:innen an 208 Einsätzen, wobei von der Leitstelle Tirol 2.661 Einsätze alarmiert wurden. Darüber hinaus kam es zu 808 Alarmierungen in den Tiroler Skigebieten, was die enorme Bandbreite an Einsätzen in der Region verdeutlicht.

Die Osttiroler Rettungsorganisation hat eine anspruchsvolle Verantwortung, da sie ein Sechstel der Landesfläche Tirols abdeckt, einschließlich der berühmten Hotspots Großglockner und Großvenediger. Oftmals führen lange Zustiege und das Tragen schwerer Lasten zu besonderen Herausforderungen im Einsatz. Insbesondere in der Venediger- und Glocknergruppe sind aufwändige Rettungseinsätze aufgrund von Gletschern und Spaltenstürzen notwendig. Die Wetterbedingungen machen manchmal sogar den Einsatz von Hubschraubern unmöglich, sodass die Bergretter auf bodengebundene Einsätze angewiesen sind.

Ein besonders schwieriger Einsatz ereignete sich am 5. Januar, als drei Bergsteiger aus Tschechien am Großglockner in Not gerieten. Trotz widriger Wetterverhältnisse hatten sie eine Klettertour begonnen, mussten jedoch schließlich aufgeben und per Notruf um Hilfe bitten. Die Bergrettung Kals rückte mit 13 Mann und einem Polizei-Bergführer bei starkem Schneefall und Wind zur Erzherzog-Johann-Hütte auf. Um 5:00 Uhr konnten sie die Bergsteiger auf etwa 3.500 Metern Höhe lokalisieren, jedoch dauerte die Bergung aufgrund von Neuschneemengen und Dunkelheit rund 15 Stunden, was die kritische Lage unterstreicht.

Für weitere Informationen zu den Einsätzen und zur Bergrettung in Tirol, lohnt sich ein Besuch auf der offiziellen Website der Bergrettung Tirol. Die Herausforderungen, die die Bergrettung in den kommenden Jahren erwarten, werden nicht weniger, aber mit einem wie Herbert Zambra an der Spitze darf man gespannt sein, wie die Organisation weiter wachsen und sich entwickeln wird.

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Ort Lienz, Österreich
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