Verkehrschaos in Bayern: 30 Kilometer Stau durch Lkw-Blockabfertigung!

Kufstein, Österreich - Am Morgen des 30. Mai 2025 kam es auf der A93 und A8 in Bayern, besonders bei Rosenheim, zu einem massiven Verkehrschaos. Der Grund: Eine Dosierungsmaßnahme der Tiroler Behörden zur Regulierung des Lkw-Verkehrs. Diese Regelung, die bei Kufstein umgesetzt wurde, erlaubte lediglich 300 Lkw pro Stunde auf die Inntalautobahn. Der Rückstau zog sich bis nach Rosenheim, sodass der Verkehr auf der A8 in Richtung München bis zur Anschlussstelle Bad Aibling gestaut war. Insgesamt erstreckte sich der Stau über satte 30 Kilometer. Der Verkehr nahm zusätzlich Aufschwung, nachdem um 11 Uhr eine Lkw-Panne vor der Anschlussstelle Brannenburg für weitere Verzögerungen sorgte, auch wenn der Rückstau um 11:30 Uhr weitgehend aufgelöst war. Einsatzkräfte der Verkehrspolizei waren vor Ort, um die Situation zu bewältigen. Die nächste Dosierungsmaßnahme für Lkw ist bereits für den 3. Juni 2025 geplant, wie Merkur berichtet.
Doch wie kam es zu dieser problematischen Verkehrssituation? Tirol hat in den letzten Jahren die Lkw-Blockabfertigung zur festen Einrichtung erhoben, auf die sich Autofahrer auf der A93, insbesondere im Inntaldreieck bis nach Kufstein, einstellen müssen. Diese Maßnahme betrifft Lkw, die schwerer als 7,5 Tonnen sind. Leichtere Lkw können hingegen ungehindert fahren. An einer speziellen Dosierstelle bei Kufstein-Nord dürfen maximal 250 Lkw pro Stunde auf die Autobahn, was zu erheblichen Staus führen kann, die bis zur A8 reichen. Die Termine für die Blockabfertigung sind im Jahr 2025 bereits festgelegt, darunter der 3. und 4. Juni sowie mehrere weitere Tage im Juni, September und November. Die Regelung zielt darauf ab, die Staubelastung auf der A12 und im Raum Innsbruck zu minimieren, wie ADAC feststellt.
Die Hintergründe der Blockabfertigung
Fritz Gurgiser, als „Vater der Blockabfertigung“ bekannt, spielte eine entscheidende Rolle bei der Einführung dieser Maßnahmen. Er ist aktiv in der Bürgerinitiative „Transitforum Austria-Tirol“, die vor fünf Jahren maßgeblich zur Reduzierung des Lkw-Transitverkehrs in Tirol beitrug. Gurgiser erklärt, dass die Tiroler Bevölkerung mehrheitlich hinter der Blockabfertigung steht und fordert, dass Bayern vergleichbare Maßnahmen umsetzt, um die Verkehrssituation zu verbessern. Seiner Meinung nach muss der Schutz der Anwohner Priorität vor der Freiheit des Güterverkehrs haben. Zudem plädiert er für ein digitales Dosiersystem, das den Verkehr von Rosenheim bis Verona regulieren könnte, um das Inntal lebenswert zu halten. Wie BR berichtet, könnte dieser Ansatz Druck auf andere Länder ausüben, ähnliche Systeme zu implementieren.
In Anbetracht dieser Situation hat die bayerische Staatsregierung bereits verschiedene Lkw-Durchfahrtsverbote für Orte entlang der A8 und A93 erlassen, um die Verkehrsprobleme zu reduzieren. Diese Fahrverbote gelten jedoch nur für den Lkw-Transitverkehr in Richtung Österreich während der Blockabfertigungszeiten, was möglicherweise zu längeren Rückstaus auf der A93 und A8 führen könnte. Autofahrer sind somit gefordert, gegebenenfalls alternative Routen zu nutzen, um Staus zu umgehen.
Details | |
---|---|
Ort | Kufstein, Österreich |
Quellen |