Unwetter-Chaos in Tirol: Murenabgänge evakuieren Gschnitz und Neustift!

Unwetter-Chaos in Tirol: Murenabgänge evakuieren Gschnitz und Neustift!
Gschnitz, Österreich - Ein heftiges Unwetter hat am Montagabend, dem 30. Juni 2025, Tirol erschüttert und zu mehreren Murenabgängen geführt. Besonders betroffen sind die Bezirke Innsbruck Land und Landeck, wo die Auswirkungen der Naturgewalten verheerend waren. In Gschnitztal und Stubaital überschütteten Starkregen und Hagel die Region, was unter anderem zu Hangrutschungen führte. Um etwa 19 Uhr war die Situation am dramatischsten: In Gschnitz, wo die Pfarrkirche Maria Schnee direkt betroffen war, mussten Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden, und die Anwohner wurden über die Warnplattform AT-Alert mobilisiert. Zudem trat der Gschnitzbach teilweise über die Ufer, was eine Evakuierung des Mühlendorfs zur Folge hatte, wie die Allgäuer Zeitung berichtet.
Wie ebenfalls von Rai News berichtet, wurden rund 25 Personen aus dem Weiler Mühlendorf mit einem Landeshubschrauber in Sicherheit gebracht, da etwa 20 Häuser überflutet und vorerst unzugänglich waren. Auch im Stubaital, besonders in Neustift, wurden Murenabgänge registriert, die den Talschluss ab Gasteig abschnitten. Der Campingplatz Volderau wurde vorsorglich evakuiert, um weitere Schäden zu vermeiden.
Einsatzkräfte und Evakuierungen
Die Feuerwehr Gschnitz ließ keine Zeit verstreichen und begann bereits in der Nacht mit den Aufräumarbeiten. Die Verbindungswege sollten, wenn möglich, am Dienstagvormittag wiederhergestellt werden. Über die sozialen Medien wurden Aufnahmen des Geschehens geteilt, um die Bevölkerung über die Lage zu informieren. Tragischerweise wurde auch die Gschnitztalstraße (L10) teilweise verschüttet, und die Zivilschutzwarnungen blieben aufrecht, während man die Anwohner aufforderte, sich in höhere Gebäudeteile zu begeben.
Im Bezirk Landeck wurden mehrere Murenabgänge und Verklausungen in den Ortschaften See, Strengen und Flirsch gemeldet. Diese Ereignisse sorgten dafür, dass die Tiroler Straße bis in die späten Abendstunden des Montags gesperrt blieb. In Flirsch kam es zu einem Murenabgang an der Stanzertalstraße, die bis Dienstagmorgen gesperrt bleibt. Der Einsatz der Hilfskräfte wird dabei unterstützt von der Luftrettung.
Ursachen und Schutzmaßnahmen gegen Muren
Murenabgänge sind in Tirol kein neues Phänomen. Laut dem MeinBezirk hat der Klimawandel auch hier seine Spuren hinterlassen. Faktoren wie intensive Niederschläge und schmelzender Schnee begünstigen die Entstehung dieser Naturereignisse. Muren bestehen aus Wasser, Geröll, Holz und Erdmaterial, welche mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 Metern pro Sekunde ins Tal rutschen können. Die Zahl der Muren ist in den letzten Jahren gestiegen, dennoch haben die zuständigen Behörden Maßnahmen getroffen, um dem entgegenzuwirken.
Im Zuge dieser Schutzmaßnahmen sind für 2024 mehr als 110 Millionen Euro für den Ausbau von Sicherheitsvorkehrungen gegen Naturgefahren in Tirol vorgesehen. Regelmäßige Überwachungen durch Fachleute helfen, gefährdete Gebiete frühzeitig zu erkennen und die Menschen vor möglichen Katastrophen zu schützen.
Obwohl die letzten Stunden für viele Tirolerinnen und Tiroler eine Herausforderung darstellten, ist das Engagement der Einsatzkräfte und die gute Vorbereitung der Behörden ein Lichtblick in dieser herausfordernden Zeit. Die Aufräumarbeiten am Dienstag werden fortgesetzt, um die betroffenen Gebiete schnellstmöglich wieder zugänglich zu machen.
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Ort | Gschnitz, Österreich |
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