Unwetter-Chaos in Ratten: Keller unter Wasser, Traktor überschlagen!

Im Bezirk Weiz führte ein schweres Gewitter zu Überschwemmungen, verletzten Landwirten und erheblichem Sachschaden am 1. Juni 2025.
Im Bezirk Weiz führte ein schweres Gewitter zu Überschwemmungen, verletzten Landwirten und erheblichem Sachschaden am 1. Juni 2025. (Symbolbild/ANA)

Ratten, Österreich - Am 1. Juni 2025 wurde der erste Hitzetag des Jahres mit Temperaturen über 30 Grad in der Steiermark eingeläutet. Doch diese sommerlichen Bedingungen brachten auch ungemütliche Überraschungen mit sich. Am Sonntagnachmittag rollten Gewitterfronten durch das Land, die insbesondere den Westteil der Steiermark und den Osten heftig trafen. Besonders betroffen war die Gemeinde Ratten im Norden des Bezirks Weiz. Dem Bürgermeister Thomas Heim zufolge sorgten die Gewitter für massive Schäden: Überflutete Keller, Geröllmassen, die Straßen blockierten, sowie mitgerissene Autos und Geräte waren nur einige der Folgen.

Die Anwohner mussten sich auf über die Ufer tretende Flüsse und Bäche einstellen, was einige Wiesenflächen zerstörte. Die Feuerwehren von Ratten, Fischbach und Falkenstein waren im Dauereinsatz, um die Notlagen zu bewältigen. Tragisch war ein Unfall, bei dem ein 32-jähriger Landwirt schwer verletzt wurde, als sein Traktor auf der nassen Wiese abgerutscht und sich überschlug. Glücklicherweise konnte sich der Fahrer selbst befreien und wurde umgehend notärztlich versorgt.

Wettervorhersage und Gefahren

Das Wettergeschehen, das bereits am Sonntag für Aufregung sorgte, wird voraussichtlich auch am Montag andauern. Es sind Temperaturen bis zu 33 Grad im Südosten angesagt, und die Gefahr von schweren Gewittern bleibt bestehen. Besonders im Bergland besteht die Möglichkeit für Hagel. Die aktuelle Wetterlage ist Teil eines größeren Problems: Die Europäische Umweltagentur warnte vor steigenden globalen Temperaturen und einer Zunahme an häufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen. Laut Europarl wird 2023 voraussichtlich das wärmste Jahr seit mehr als 100.000 Jahren, was nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa spürbare Konsequenzen hat.

Vor allem die Landwirtschaft ist stark betroffen: In den letzten drei Jahrzehnten waren fast 5,5 Millionen Menschen in der EU von Überschwemmungen betroffen, die mehr als 3.000 Todesopfer forderten und Schäden in Milliardenhöhe verursachten. So konnten etwa die dramatischen Ereignisse in Deutschland und Belgien im Jahr 2021 als exemplarisch für die zunehmend extreme Wetterlage in Europa betrachtet werden. Die Berichte zeigen, dass die menschlichen Aktivitäten, wie etwa Bodenversiegelung und Flussbegradigungen, die Überschwemmungen verstärken, was laut dem WWF für einen dringenden Handlungsbedarf spricht.

Der Zusammenhang mit dem Klimawandel

Die Verbindung zwischen steigenden Temperaturen und Extremwetterereignissen ist unübersehbar. Der jüngste Bericht der Arbeitsgruppe I des Weltklimarates (IPCC) beschreibt, dass die Oberflächentemperatur der Erde so schnell steigt wie nie zuvor in den letzten 2000 Jahren. Extremwetterereignisse nehmen rasant zu, und der Mensch ist die Hauptursache für den Klimawandel. WWF hebt hervor, dass die Wahrscheinlichkeit für Starkregen in Westeuropa durch den Klimawandel um ein Vielfaches gestiegen ist. Demnach wird eine Zunahme an Extremereignissen auch in Zukunft erwartet, sodass dringende Maßnahmen erforderlich sind, um die Erderhitzung zu begrenzen.

Mit dieser aktuellen Gewitterlage wird deutlich, dass die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, auch hier vor der Haustüre stehen. Die betroffenen Gemeinden und die gesamte Region müssen sich auf mögliche weitere Wetterextreme einstellen und entsprechende Anpassungsstrategien entwickeln. Ob auf politischer Ebene oder im persönlichen Handeln – der Klimaschutz muss in Österreich und Europa ganz oben auf die Agenda.

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Ort Ratten, Österreich
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