Informationsveranstaltung für Lieferando-Rider: Kündigungen in Graz!

Lendhafen, Lendkai 17, 8020 Graz, Österreich - In Graz bahnt sich eine Veränderung bei Lieferando an, die viele Zusteller betrifft. Am 10. Juni 2025 findet eine Informationsveranstaltung für die Lieferando-Rider statt, die von verschiedenen Institutionen organisiert wird. Der Anlass ist die Kündigung von Dienstverträgen und die Umstellung auf freie Dienstverhältnisse. Betroffen sind insgesamt 112 Rider, die zwischen Mitte Juni und Mitte Juli ihre Arbeitsverhältnisse verlieren werden. Diese Veränderungen bringen nicht nur den Verlust der sozialen Absicherung mit sich, sondern auch eine Unsicherheit in Bezug auf die klaren arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen.

Die Veranstaltung findet im Lendhafen, Lendkai 17, in Graz statt und öffnet ihre Tore ab 13 Uhr, mit einem Beginn um 13.15 Uhr. Organisatoren sind unter anderem die Stadt Graz, das Arbeitsmarktservice Steiermark, die Steirische Arbeitsförderungsgesellschaft (StAF) sowie die Arbeiterkammer Steiermark und der Betriebsrat Louis Boyle. „Wir möchten den betroffenen Mitarbeitern eine Plattform bieten, um zentrale Fragen zu ihren Rechten bei Kündigungen, finanzieller Unterstützung und beruflicher Weiterentwicklung zu klären“, sagt ein Sprecher der Organisatoren.

Umstellung auf freie Dienstverhältnisse

Wie Nachrichten.at berichtet, hat die Umstellung auf freie Dienstnehmer weitreichende Auswirkungen. Rund 90 Prozent der berechtigten Mitarbeiter haben dem Sozialplan zugestimmt, der Abfindungszahlungen und Unterstützungsleistungen umfasst. Insgesamt beläuft sich das Volumen des Sozialplans auf 1,7 Millionen Euro, inklusive eines Härtefallfonds von 400.000 Euro. Diese Entscheidungen wurden notwendig, um auf den wirtschaftlichen Druck zu reagieren, dem Lieferando im Frühjahr 2025 ausgesetzt war.

Vor der Umstellung bestand die Lieferflotte aus etwa 850 Fahrern, wobei bereits ein Viertel der Zustellungen über das neue Modell der freien Dienstnehmer abgedeckt wird. Zudem steht ein Anstieg des Bedarfs an Fahrern von 35 bis 50 Prozent im Raum. Aktuell wird in Graz sowie in Klagenfurt, Linz, Innsbruck und Salzburg nach freiberuflichen Zustellern gesucht.

Leicht veränderter Arbeitsmarkt

Die Situation wirft auch Fragen über die soziale Absicherung der betroffenen Mitarbeiter auf. Arbeits- und Sozialministerin Korinna Schumann hat bereits angekündigt, dass ein Fokus auf die Plattformarbeit und Scheinselbstständigkeit gelegt werden soll. Im Regierungsprogramm ist die Schaffung eines Rechtsrahmens vorgesehen, um klare Regeln für die Arbeit in dieser Branche aufzustellen und so die Rechte der Beschäftigten zu stärken.

Die Informationsveranstaltung am 10. Juni bietet auch die Möglichkeit für persönliche Gespräche an Beratungstischen. Betroffene Lieferando-Mitarbeiter können Fragen zur Arbeitslosmeldung, Qualifizierung und Sozialberatung direkt vor Ort klären. Dies zeigt, dass trotz der nötigen Veränderungen ein starker Fokus auf die Unterstützung der Mitarbeiter gelegt wird.

Die kommenden Wochen könnten für viele Zusteller herausfordernd werden, aber mit einem gut organisierten Übergang und Informationsangeboten wird versucht, den betroffenen Personen die notwendige Unterstützung zu bieten. Wer mehr über die Hintergründe erfahren möchte, kann die Details auch bei der Kleine Zeitung nachlesen.