Alfred Stingl: Der Mensch hinter 13.000 Hilfe-Anfragen in Graz

Graz, Österreich - Am 29. Mai 2025 ist Alfred Stingl, der Ombudsmann, der über 20 Jahre lang die Fäden der Aktion „Von Mensch zu Mensch“ in Graz gezogen hat, verstorben. Sein Lebenswerk hinterlässt eine tiefe Spur in der Stadt, und nicht zuletzt durch seine unermüdliche Hilfe für die Menschen wird er immer in Erinnerung bleiben. Wie meinbezirk.at berichtet, war Stingl 2003 skeptisch, aber nahm schließlich nach kurzer Überlegung die Rolle des Ombudsmanns an, als die Idee zur Aktion entstand. Die Initiative wurde 2004 ins Leben gerufen, nachdem er als Bürgermeister zurückgetreten war.
Stingl war kein Ombudsmann im klassischen Sinne. Er sah seine Aufgabe vielmehr als einen persönlichen Dienst an, in dem jeder Fall individuell und mit viel Herzblut behandelt wurde. „Von Mensch zu Mensch“ war nicht nur ein Slogan für ihn, sondern der Kern seiner Arbeit. Mit viel Engagement hat er in den vergangenen zwei Jahrzehnten über 13.000 Anliegen bearbeitet. Diese Fälle wurden persönlich dokumentiert und oft handschriftlich festgehalten. Laut bezirksjournal.at kümmerte sich Stingl insbesondere um die Belange von Alleinerziehenden, die in Graz unter den hohen Trennungsquoten leiden.
Ein Lebenswerk für Graz
Stingl war in den letzten zwei Jahrzehnten eine soziale Instanz für die Grazer Bürger. Begonnen hat alles 2004, als er nur wenige hundert Fälle bearbeitete. Im Jahr 2022 sind diese Anfragen auf über 1.300 angestiegen – ein Zeichen für den wachsenden Bedarf an individueller Unterstützung. Sein unbürokratischer und persönlicher Ansatz hat maßgeblich zum Erfolg der Aktion beigetragen. Unterstützt wurde er von engagierten Redakteurinnen und Redakteuren wie Mario Lugger, Dieter Demmelmair und Heike Jantschner, die über die Jahre seine Arbeit begleitet haben.
Besonders wichtig war Stingl auch der Kontakt zu den Unterstützern der Aktion. So wünschte er sich, einmal im Jahr einen Empfang zu geben, um mit seinen Helfern und Förderern in Austausch zu treten. Seine unermüdliche Arbeit geschah ehrenamtlich und ohne finanzielle Entlohnung, was sein Engagement umso bewundernswerter macht. Wie berlin.de erläutert, ist die Rolle eines Ombudsmanns vor allem durch Vertrauenswürdigkeit und Verschwiegenheit geprägt, Eigenschaften, die Stingl wie kein anderer verkörperte. Sein Motto, „Da müss ma was machen, dem müssen wir helfen …“, bleibt unvergessen.
Die Relevanz von Stingls Arbeit zeigt sich besonders in einer Zeit, in der soziale Probleme oft unsichtbar sind. Seine Aktion benötigt jedoch weiterhin Unterstützung, sowohl finanziell als auch durch freiwillige Helfer. Die Anliegen der Menschen werden weiterhin wöchentlich per Telefon und E-Mail an die Geschäftsstelle übermittelt, wo sie nach wie vor in guten Händen sind.
Alfred Stingl wird als eine Persönlichkeit in Erinnerung bleiben, die sich mit ganzem Herzen für das Wohl seiner Mitmenschen eingesetzt hat. Sein Vermächtnis lebt durch die Geschichten und Hilfe, die er vielen Menschen zuteilwerden ließ, weiter.
Details | |
---|---|
Ort | Graz, Österreich |
Quellen |