Salzburg Schokolade vor Ruin: Konkursverfahren mit 7,7 Millionen Euro Schulden!

Salzburg, Österreich - Am Landesgericht Salzburg wurde am Freitag das Konkursverfahren über die Salzburg Schokolade GmbH eröffnet, was die liebgewonnenen “Echten Salzburger Mozartkugeln” von Mirabell in den Schatten stellt. Die Schulden des Unternehmens belaufen sich auf etwa 7,7 Millionen Euro, und damit ist der Weg für eine erneute Insolvenz geebnet. Am Mittwoch wurde ein neuer Konkursantrag gestellt, nachdem die ursprüngliche Sanierungsplanquote von 100 Prozent aus der ersten Insolvenz nicht erfüllt werden konnte. Seit Ende letzten Jahres war die Produktion schrittweise eingestellt worden.
Die Unternehmensgeschichte ist geprägt von Auf und Abs. Bereits 2021 hatte Salzburg Schokolade die erste Insolvenz angemeldet, aus der es zwar zunächst mit einer Teilquote von 20 Prozent für die Gläubiger herauskam, doch die vollständige Rückzahlung bis Februar 2025 blieb aus. Dies führt nun zu einem aktuellen Wertgutachten der Unternehmensliegenschaften, das deren Wert mit nur 9,9 Millionen Euro beziffert. Ursprünglich war man von einem höheren Wert ausgegangen, was die Grundlage für die Auszahlung der restlichen 80 Prozent der Gläubigerforderungen entfallen ließ.
Auswirkungen auf Gläubiger und Mitarbeiter
Rund 300 Gläubiger haben bis zum 8. September 2025 Zeit, ihre Forderungen beim Kreditschutzverband 1870 (KSV1870) anzumelden. Die erste Gläubigerversammlung ist für den 22. September 2025 angesetzt. Diese ungewisse Situation wird durch die Tatsache verstärkt, dass das Unternehmensvermögen ausschließlich aus Liegenschaften besteht – es gibt keinerlei Sachanlagevermögen mehr. Der Masseverwalter, Rechtsanwalt Johannes Hirtzberger, wird nun die Verwertung der Liegenschaften vorantreiben.
Die Beschäftigten, die bis Ende Dezember 2024 noch im Unternehmen tätig waren, mussten in der Zwischenzeit ihre Arbeitsverhältnisse aufgeben; die letzten wurden Ende April 2025 gekündigt. Der letzte Produktionslauf der Mozartkugeln fand am 6. Dezember 2024 statt, was den Verlust eines regionalen Traditionsprodukts markiert, der durch Proteste der Mitarbeiter:innen und das Fehlen eines Sozialplans für die 65 betroffenen Arbeitnehmer:innen begleitet wurde.
Wirtschaftlicher Kontext
Die Insolvenz der Salzburg Schokolade ist kein Einzelfall, sondern spiegelt einen Trend wider. Laut EY wird auch für 2025 mit einer hohen Zahl an Unternehmensinsolvenzen gerechnet. Auch wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch stabilisierte Energie- und Materialpreise leicht verbessern könnten, bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit angesichts steigender Inflationsraten und geopolitischer Spannungen bestehen. Unternehmen müssen sich zunehmend anpassen und Innovationen vorantreiben, um im Markt bestehen zu können.
Die Verkehrung in der Weltwirtschaft wird sich weiterhin auf Unternehmen, wie die Salzburg Schokolade GmbH, auswirken. Die dynamischen Entwicklungen im Konsumverhalten, insbesondere durch zunehmenden Online-Handel, sind eine Herausforderung, auf die auch die regionale Wirtschaft reagieren muss.
Während die Geschichte von Salzburg Schokolade eine weitere Wendung nimmt, bleibt abzuwarten, wie die Gläubiger und Mitarbeiter in den kommenden Monaten mit der Situation umgehen werden. Der lokale Markt steht vor der Herausforderung, einmal mehr Bewährtes neu zu denken.
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Ort | Salzburg, Österreich |
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