Insolvenzdrama: Salzburg Schokolade und die letzte Mozartkugel

Die Salzburg Schokolade GmbH, bekannt für Mozartkugeln, meldet erneut Insolvenz an. 7,7 Mio. Euro Schulden und geschlossene Fabrik.
Die Salzburg Schokolade GmbH, bekannt für Mozartkugeln, meldet erneut Insolvenz an. 7,7 Mio. Euro Schulden und geschlossene Fabrik. (Symbolbild/ANA)

Grödig, Österreich - Die bekannteste Süßigkeit Österreichs ist erneut in Schwierigkeiten. Die Firma Salzburg Schokolade, berühmt für ihre „Echten Salzburger Mozartkugeln“, hat beim Salzburger Landgericht Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen, das 1897 gegründet wurde, kann nach einem gescheiterten Sanierungsplan nicht auf eine positive Bilanz blicken. Im Jahr 2021 hatte man bereits einmal vor der Pleite gestanden, konnte damals jedoch gerettet werden. Doch 2025 ist die Lage ernster: Die Schulden belaufen sich auf satte 7,7 Millionen Euro, wie watson.ch berichtet.

Der Insolvenzantrag wurde am Mittwoch eingereicht. Die Produktion wurde schrittweise eingestellt, und die rund 58 Mitarbeiter, die bis Ende 2024 noch im Unternehmen tätig waren, haben mittlerweile ihre Entlassungen erhalten. Ein aktuelles Gutachten zeigt, dass der Wert der Liegenschaften bei 9,9 Millionen Euro liegt. Diese werden nun verwertet, um die Ansprüche der Gläubiger zu bedienen, die sich auf etwa 300 summieren. Die erste Gläubigerversammlung ist für den 22. September 2025 angesetzt, und die Gläubiger müssen ihre Forderungen bis zum 8. September anmelden, informiert uns die Presse.

Die Geschichte von Salzburg Schokolade

Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Nach der Gründung im Jahr 1897 wurde die Firma 1948 nach Grödig verlegt. In den darauffolgenden Jahrzehnten wechselte Salzburg Schokolade mehrmals den Besitzer: 1975 wurde sie Teil von Suchard, und später gehörte sie unter anderem zu Interfood, Kraft Foods und Mondelez. Trotz dieser wechselhaften Geschichte war die „Echte Salzburger Mozartkugel“ stets ein beliebtes Produkt, welches nach wie vor von anderen Produzenten wie der Konditorei Fürst und der bayerischen Firma Reber hergestellt wird, auch wenn Salzburg Schokolade inzwischen nicht mehr in der Lage ist, diese Tradition fortzuführen.

Die Insolvenz hat nicht nur historische Dimensionen, sondern auch gravierende Folgen für die Region. Die Fabrik in Grödig wurde geschlossen, und Investoren planen nun, das Areal umzugestalten und Büros sowie neue Unternehmen anzusiedeln. Damit könnte sich der Standort trotz der Insolvenz in einem neuen Licht präsentieren, auch wenn die Nostalgie um die Mozartkugel unweigerlich bleibt.

Diese Entwicklung wirft Fragen über die Zukunft der Salzburger Süßigkeitenindustrie auf. Die Insolvenz von Salzburg Schokolade ist nicht nur ein Verlust für die Arbeitnehmer, sondern auch für die vielen Fans dieser traditionellen Leckerei. Die Zeit wird zeigen, wie sich die Lage weiterentwickelt und ob das Unternehmen möglicherweise doch noch mit einem Sanierungsplan zurückkommt.

Aktuelle Informationen über Insolvenzen in Österreich finden sich übrigens auf akv.at, wo auch andere relevante Daten und hochaktuelle Insolvenzen zu finden sind.

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Ort Grödig, Österreich
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