Warnung am Gardasee: Welse bedrohen Tiere und Ökosystem!

Welse breiten sich am Gardasee aus und gefährden die lokale Tierwelt. Fischer warnen vor ökologischen Folgen des Klimawandels.
Welse breiten sich am Gardasee aus und gefährden die lokale Tierwelt. Fischer warnen vor ökologischen Folgen des Klimawandels. (Symbolbild/ANA)

Gardasee, Italien - Am Gardasee in Italien sind große, gefräßige Welse zur neuen Bedrohung geworden. Diese Raubfische, die von den Fischern oft als „Torpedos“ bezeichnet werden, breiten sich derzeit rasant aus und stellen nicht nur ein Problem für die Fischerei dar, sondern auch für die Tierwelt rund um den See. Fischer berichten, dass die Welse nicht nur zur Nahrungskette von anderen Arten eine Gefahr darstellen, sondern auch potenziell kleine Hunde gefährden könnten. Wie Ruhr24 berichtet, fressen die Welse eine Vielzahl von Tieren, darunter sogar Vögel wie Enten und Kormorane. Die Sorge der Fischer ist groß, denn die Welse könnten das ökologische Gleichgewicht am Gardasee stören.

Die Ausbreitung dieser großen Süßwasserfische wird durch den Klimawandel begünstigt. Warmes Wasser fördert nicht nur ihr Wachstum, sondern auch ihre Fortpflanzung. Der Gardasee bietet mit seinem milden Wasser ideale Bedingungen für diese Raubtiere, was die Situation weiter verschärft. Fischer wie Marco Brognoli warnen vor einem „Problem epischen Ausmaßes“ und fordern dringend Maßnahmen zur Eindämmung der Wels-Population. Besonders im Bereich zwischen Sirmione und Lazise sei die Situation angespannt – hier kommen regelmäßig Exemplare von über zwei Metern Länge vor, was laut 20min.ch die Bedrohung für die lokale Fauna erhöht.

Ein Aufruf zur Unterstützung

Die Fischer appellieren an die Behörden, Unterstützung zur Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts zu leisten. Es müsse dringend etwas getan werden, um die Fortpflanzung dieser invasiven Art zu kontrollieren. Brognoli schlägt unter anderem die Einrichtung von Sammelstellen und gezielten Selektionsmaßnahmen vor, um die Wels-Population zu regulieren. Es ist wichtig, dass nachhaltige Ansätze in der Fischerei gefördert werden, um auch zukünftigen Klimaveränderungen Rechnung zu tragen, wie sie im Bereich der Fischerei unter Umweltbundesamt aufgezeigt werden.

Um den Herausforderungen einer sich verändernden Fischereiwirtschaft gerecht zu werden, hat das Umweltbundesamt Maßnahmen wie die Einrichtung von Schutzgebieten und die Förderung von nachhaltigen Bewirtschaftungsplänen ins Leben gerufen. Diese sollen an die jeweiligen ökologischen Gegebenheiten angepasst werden, um die Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu erhöhen. Ein regelmäßiges Monitoring der Fischbestände könnte zudem wesentlich zur Überwachung und Anpassung dieser Strategien beitragen.

Die Situation am Gardasee ist also nicht nur eine Herausforderung für die Fischer vor Ort, sondern stellt auch einen Weckruf für alle dar, die die Schönheit und Vielfalt dieses beliebten Reiseziels schätzen. Urlauber sollten jedoch keine Angst vor den Welsen haben; Experten versichern, dass diese nachtaktiv sind und keine Gefahr für Menschen darstellen. Dennoch wird deutlich, dass ein schnelles Handeln erforderlich ist, um die Balance im Ökosystem Gardasee zu wahren.

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Ort Gardasee, Italien
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