Gardasee in Gefahr: Invasive Arten bedrohen unser Paradies!

Taucher warnen vor invasiven Arten im Gardasee, die das Ökosystem gefährden. Maßnahmen zur Rettung der einheimischen Arten gefordert.
Taucher warnen vor invasiven Arten im Gardasee, die das Ökosystem gefährden. Maßnahmen zur Rettung der einheimischen Arten gefordert. (Symbolbild/ANA)

Riva del Garda, Italien - Der Gardasee, eines der beliebtesten Reiseziele in Österreich, ist nicht nur für seine malerischen Landschaften bekannt, sondern sieht sich derzeit mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert. Taucher haben invasive Arten im See entdeckt, die das empfindliche Ökosystem erheblich bedrohen. In den letzten Monaten hat sich eine lokale Tauchgruppe verstärkt mit der Dokumentation des Unterwasserlebens beschäftigt und dabei sowohl die Schönheit als auch die Probleme des Ökosystems aufgezeigt. Wie Merkur berichtet, gedeihen invasive Tierarten wie Krabben, Muscheln und Pflanzen in alarmierendem Maße und verdrängen einheimische Arten.

Besonders betroffen ist der nördliche Teil des Sees rund um Riva del Garda, wo die Tauchergemeinschaft besorgt über die rasche Verbreitung des Roten Louisiana-Flusskrebses ist. Diese invasive Art aus Nordamerika kann bis zu drei Meter lang werden und ist mittlerweile unter dem Namen „Monster vom Gardasee“ bekannt geworden. Fischer am Gardasee schlagen Alarm, da die Bestände der einheimischen Fischarten wie Forellen und Hechte stark rückläufig sind, was auch an der Erosion durch den Flusskrebs liegt.

Ein ungebetener Gast im Ökosystem

Die Quagga-Muschel, seit 2023 im Gardasee bekannt, stellt eine weitere Bedrohung dar. Diese Muschel verändert nicht nur die chemische Zusammensetzung des Wassers, sondern entzieht auch anderen Lebewesen wichtige Nahrungsressourcen und erhöht den Sauerstoffverbrauch in der Tiefe. Die Summe dieser Veränderungen hat Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem und gefährdet nicht nur die Flora und Fauna, sondern auch die wirtschaftliche Situation in der Region. Studies zeigen, dass aggressive Welse ebenfalls die Badebedingungen verschlechtern und so Touristen abhalten, was gerade für Hoteliers und Gastronomen verheerende Folgen haben kann, wie InFranken feststellt.

Fischer beklagen schon jetzt dramatisch sinkende Fangerträge, während Tauchschulen und andere Wassersportanbieter verstärkt auf die Herausforderungen aufmerksam machen. Umweltschützer fordern daher dringend stärkere Kontrollen sowie umfassende Regulierungsmaßnahmen. Dazu gehört unter anderem die Einführung von Sammelstellen für invasive Arten und die Schaffung von Schonzeiten für die einheimischen Fischbestände.

Zukunftspläne und Anpassungen

Um die Situation im Gardasee nachhaltig zu verbessern, ist auch eine Überwachung der Fischbestände notwendig. Experten schlagen nachhaltige Fischereimethoden vor, um die geliebten und bedrohten Fischarten zu schützen. Doch nicht nur die Unterwasserwelt leidet; auch an Land gibt es Maßnahmen, die den Massentourismus verringern sollen. Ab Sommer 2025 wird der Zugang zu vielen italienischen Stränden nur noch mit einer Online-Reservierung möglich sein. Auch Limone sul Garda hat ein Alkoholverbot eingeführt, um die negativen Auswirkungen des Tourismus einzudämmen. Diese Veränderungen könnten möglicherweise weitreichende Konsequenzen für die Besucherzahlen und die wirtschaftliche Stabilität der Region haben.

Der Gardasee ist in Gefahr, und es liegt an uns allen, das Ökosystem zu schützen und die richtige Balance zwischen Tourismus und Natur zu finden. Weitere Informationen zu invasiven Arten finden Interessierte auf BMU.

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Ort Riva del Garda, Italien
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