UKH Linz revolutioniert Fersenbeinbehandlung – Schmerzfrei nach OP!

UKH Linz hat innovative Behandlung von Fersenbeinfrakturen entwickelt. Neuer Distraktor verbessert Ergebnisse und Lebensqualität.
UKH Linz hat innovative Behandlung von Fersenbeinfrakturen entwickelt. Neuer Distraktor verbessert Ergebnisse und Lebensqualität. (Symbolbild/ANA)

Linz, Österreich - In Linz wird derzeit ein neuer Maßstab in der Behandlung von Fersenbeinfrakturen gesetzt. Das Universitätsklinikum Linz (UKH) hat einen innovativen Fersenbeindistraktor entwickelt, der die Versorgung dieser oft komplexen Verletzungen revolutionieren könnte. Die Idee für dieses Gerät entstand vor acht Jahren aus der Feder von Dr. Christian Rodemund, und nach umfangreichen Laborversuchen und einem strengen Zulassungsprozess ist das Gerät jetzt bereit für den Einsatz in der klinischen Praxis. Laut OTS zielt der Distraktor darauf ab, die Operationsmethoden zu standardisieren und dadurch die Effizienz sowie die Ergebnisse für die Patienten erheblich zu verbessern.

Fersenbeinfrakturen machen etwa 2% aller Knochenbrüche aus und sind oftmals intraartikulär, multi-fragmentär oder komminutiv, was die Behandlung besonders herausfordernd macht. Traditionell stehen bei solchen Verletzungen verschiedene Behandlungsmethoden zur Auswahl, wie konzervative Ansätze, sowie offene Reposition und interne Fixation (ORIF). Doch wie PMC berichtet, fehlen bis heute standardisierte Protokolle, was die Behandlung oft zu einer heiklen Angelegenheit macht.

Optimierung durch minimalinvasive Techniken

Ein wichtiger Vorteil des neuen Distraktors ist, dass er Teil eines minimalinvasiven Behandlungskonzepts ist, das bereits in mehreren österreichischen Krankenhäusern Anwendung findet. Prim. Dr. Georg Mattiassich hebt hervor, dass mit diesem modernen Ansatz das Risiko für Wundkomplikationen deutlich gesenkt werden kann – Studien zeigen, dass die modifizierte minimalinvasive Technik eine Wundkomplikationsrate von nur 2.7% aufweist, während der ORIF-Ansatz in vielen Fällen das Risiko auf bis zu 16.7% erhöht. Dabei ist eine frühzeitige Operation, idealerweise innerhalb von drei Tagen nach der Verletzung, entscheidend für den Behandlungserfolg, selbst bei stark geschwollenem Gewebe.

Ein herausragendes Beispiel für den Erfolg dieser neuen Methode ist der Patient Christoph Speiser, der nach einer schweren Trümmerfraktur des Fersenbeins dank des neuen Distraktors operiert werden konnte und nun schmerzfrei ist. Solche positiven Ergebnisse zeigen, wie sich das Engagement des UKH Linz und der AUVA in der Traumatologie auszahlt. Dazu kommt, dass die Rückkehrraten von Patienten in berufliche und sportliche Aktivitäten nach der Behandlung hoch sind und durch wissenschaftliche Studien belegt werden.

Die Zukunft der Fersenbeinversorgung

Die Entwicklung des Distraktors wurde in Zusammenarbeit mit der PMU Innovations GmbH umgesetzt und stellte einen entscheidenden Fortschritt in der medizinischen Technik dar. Wichtige Unterstützung in der Anfangsphase kam von der AUVA, die es ermöglichte, das Gerät klinisch anzuwenden und zu testen. Die Ergebnisse könnten entscheidend dazu beitragen, dass in Zukunft weniger Patienten aufgrund von Fersenbeinfrakturen anhaltende Beschwerden haben müssen.

Mit dieser neuartigen Technologie setzt das UKH Linz nicht nur neue Standards in der Behandlung von Fersenbeinfrakturen, sondern zeigt auch, wie medizinische Innovationen im Dienste der Patient:innen stehen können. Der Blick in die Zukunft verheißt Hoffnung auf noch bessere Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität für die Betroffenen.

Details
Ort Linz, Österreich
Quellen