Linz plant Radweg-Revolution: Experten suchen Lösung für Nibelungenbrücke!

Linz, Österreich - In Linz wird die Verbesserung der Verkehrsbedingungen für Radfahrer und Pendler ein heiß diskutiertes Thema. Nach dem gescheiterten Testlauf eines provisorischen Zweirichtungsradwegs auf der Nibelungenbrücke ist nun eine Projektgruppe im Anmarsch. MeinBezirk berichtet, dass das Land Oberösterreich und die Stadt Linz ein Expertenteam beauftragen, das verschiedene Varianten für eine tragfähige Lösung prüfen soll. Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) hat den Radweg auf der Nibelungenbrücke zur „Chefsache“ erklärt und strebt eine schnelle Einigung mit Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) an.
Die Initiative zielt darauf ab, die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger zu berücksichtigen und gleichzeitig den urbanen Anforderungen gerecht zu werden. Ein von Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) gefordertes Konzept soll eine fundierte Entscheidungsbasis für alle Verkehrsteilnehmer schaffen. Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) unterstützt diesen Schritt und hebt die Wichtigkeit hervor, auch die Bedürfnisse von Öffi-Nutzern, Pendlern, Radfahrern und Fußgängern zu beachten.
Umbau der Nibelungenbrücke
Ab Herbst 2024 beginnt der Umbau der Nibelungenbrücke, bei dem eine von drei Fahrspuren je Fahrtrichtung in Radwege umgewidmet wird. LinZa informiert, dass zwei Fahrspuren pro Richtung für den Autoverkehr erhalten bleiben, was die derzeitige Frequentierung von etwa 40.000 Autos pro Tag berücksichtigen soll. Zudem wird die neue Westringbrücke im selben Zeitraum eröffnet, um die Nibelungenbrücke um bis zu 50 Prozent zu entlasten, während Pendler aus dem Mühlviertel diese neue Route voraussichtlich bevorzugen werden.
Eine wesentliche Veränderung wird auch die Verkehrsführung rund um den Hauptplatz betreffen. Ab dem kommenden Jahr sollen Autos durch die Klosterstraße und über den Hauptplatz nicht mehr fahren dürfen. Diese Maßnahme zur Verkehrsberuhigung wird durch zusätzliche Auf- und Abfahrtsrampen zu den neuen Radspuren auf der Nibelungenbrücke ergänzt.
Der Aufwind für den Radverkehr
Die Diskussion über den Radverkehr ist nicht neu, sondern greift eine Bewegung auf, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Wie Studien zur nachhaltigen Mobilität zeigen, war der Radverkehr zu Beginn des 20. Jahrhunderts weit verbreitet, wurde aber durch die zunehmende Zahl von Autos zurückgedrängt. Heutzutage gibt es einen klaren Trend hin zu umweltfreundlicher Mobilität, unterstützt durch technische Entwicklungen wie E-Bikes und wachsenden Druck aus der Bevölkerung für mehr Möglichkeiten für Radfahrer.
Initiativen wie Fridays For Future und lokale Radentscheide haben den Wunsch nach einer besseren und sichereren Radverkehrsplanung verstärkt. Es ist ein klarer Aufruf nach einer Stadtgestaltung, die nicht nur die Bedürfnisse der Autofahrer, sondern auch der Radfahrer und Fußgänger in den Fokus rückt. Um eine moderne und lebenswerte Stadt zu schaffen, wird eine durchgängige Radinfrastruktur unabdingbar sein.
Die bevorstehenden Maßnahmen an der Nibelungenbrücke und die Verantwortlichen sind gefordert, ein gutes Händchen zu haben, um Linz zu einer Vorreiterstadt für nachhaltige Mobilität zu machen. Es bleibt spannend, wie die Entwicklungen weiter voranschreiten und ob die geplante Projektgruppe die gewünschte Lösung für alle Verkehrsteilnehmer finden kann.
Details | |
---|---|
Ort | Linz, Österreich |
Quellen |