Almtalbahn in der Krise: ÖBB prüft Bus- statt Zugverbindungen!

Bad Ischl, Österreich - Die Zukunft der Almtalbahn steht auf der Kippe. Derzeit prüfen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), ob die Zugverbindungen durch Busse ersetzt werden können. Dieses Umdenken ist mit dem Ziel verbunden, einen Beitrag zur Budgetkonsolidierung zu leisten. Wie meinBezirk berichtet, sollen insbesondere Regionalbahnen mit geringer Nutzung unter die Lupe genommen werden, trotz einer steigenden Nachfrage.
„Das wäre ein falsches Signal“, äußert sich Rudolf Raffelsberger, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Scharnstein (ÖVP), besorgt über die Pläne. Besonders wichtig sei ihm der Erhalt der Almtalbahn, die für Pendler und Schüler eine unverzichtbare Verbindung darstellt. Er fordert Investitionen, um die Attraktivität der Strecke zu steigern, anstatt sie durch Busverbindungen zu ersetzen.
Proteste gegen Busumstellung
Der Bürgermeister von Grünau, Klaus Kramesberger (SPÖ), zeigt sich schockiert über die Überlegungen der ÖBB. „In die Strecke und den Bahnhof wurde investiert, und viele Fahrgäste, darunter Pendler und Touristen, nutzen diesen Service regelmäßig“, betont er. Der Protest der Gemeinden wird durch den Tourismusverband Traunsee-Almtal unterstützt. Dieser sieht die Regionalbahnen als Schlüssel für eine nachhaltige Mobilität im Tourismus und betont die Entwicklungschancen für den ländlichen Raum.
Für eine bessere Zukunft der Almtalbahn sind alle Beteiligten gefragt. Laut dem Tourismusverband ist es notwendig, die Maßnahmen aus dem „Zukunftsfahrplan Almtalbahn“ zeitnah umzusetzen. Diese Initiative zielt darauf ab, nachhaltige Mobilitätsformen in der Region zu fördern und der Abwanderung entgegenzuwirken. Die Almtalbahn verläuft über 43 Kilometer von Wels bis Grünau im Almtal und berührt dabei mehrere wichtige Ortschaften und Bezirke, in denen rund 100.000 Menschen leben.
Gemeinsame Anstrengungen für die Almtalbahn
Neun Anrainergemeinden haben sich mittlerweile zur Arbeitsgemeinschaft Almtalbahn zusammengeschlossen. Diese Gemeinschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Almtalbahn zu stärken und zu beleben. In drei Planungswerkstätten wurden konkrete Handlungsfelder und Maßnahmen entwickelt. Die Vorschläge, die nun in der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, sollen auch realistische Zeitrahmen und Kostenrahmen beinhalten, um den Weg für die Umsetzung zu ebnen.
Die Almtalbahn ist nicht nur ein wichtiges Verkehrsmittel für die Region, sondern trägt auch zur Lebensqualität im ländlichen Raum bei. Ein weiterer Grund, die Bahnverbindungen nicht nur zu erhalten, sondern auch zu stärken. So wird der ländliche Raum lebendig gehalten und eine positive Entwicklung gesichert. Bleibt zu hoffen, dass die Pläne der ÖBB und die Stimmen der Protestierenden Gehör finden und ein Umdenken in Gang gesetzt wird.
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Ort | Bad Ischl, Österreich |
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