Historische Fürst-Schmiede in Zwettl droht das Aus – Zukunft ungewiss!

Entdecken Sie die Fürst-Schmiede in Zwettl, Österreich: Tradition, Handwerkskunst und Geschichte seit 1475 erleben.
Entdecken Sie die Fürst-Schmiede in Zwettl, Österreich: Tradition, Handwerkskunst und Geschichte seit 1475 erleben. (Symbolbild/ANA)

Zwettl, Österreich - In einem malerischen Winkel von Zwettl, wo die Zwettl in den Kamp mündet, befindet sich die traditionsreiche Fürst-Schmiede. Bekannt für ihre Authentizität und historischen Details, überrascht sie nicht nur mit ihrem charismatischen Ambiente, sondern auch mit dem rhythmischen Hämmern, das an manchen Tagen von dort herüberweht. Der Rauch, der aus dem alten Schornstein aufsteigt, erzählt die Geschichten längst vergangener Zeiten, in denen Schmieden eine zentrale Rolle in der Gesellschaft spielten.

Die Geschichte der Schmiede im Zwettltal lässt sich bis ins Jahr 1475 zurückverfolgen, mit ersten dokumentierten Aufzeichnungen aus dem Jahr 1554. An diesem historischen Ort wird seit 1823 die Kunst des Schmiedens in der Familie Fürst von Generation zu Generation weitergegeben. Der Betreiber, Friedrich Fürst, führt die Tradition fort und spezialisierte sich auf die Herstellung verschiedener Werkzeuge. So entstehen dort Spaten, Nägel, Hufeisen und sogar Wagenräder, angetrieben von einer Esse, die mit Steinkohle beheizt wird.

Die Kunst des Schmiedens im Wandel der Zeiten

Schmieden hat eine lange und faszinierende Geschichte. Vor etwa 5.000 Jahren wurde die Fähigkeit, Gegenstände mithilfe von Feuer zu erschaffen, als besonders wertvoll erkannt. In der Antike waren Schmiede eng mit den Gottheiten Hephaistos und Vulkanus assoziiert. Diese hohe gesellschaftliche Stellung spiegelte sich auch in der germanischen Mythologie wider, wo Schmiedekunst durch die Erzählung von Siegfried, dem Drachentöter, gewürdigt wurde. Mit dem Aufkommen von Zünften im 12. Jahrhundert wurden Schmiede nach ihren Werkstoffen oder Produkten benannt, was zu einer Diversifizierung der Berufsbilder führte.Rubig berichtet, dass die Schmiedekunst bereits lange vor unserer Zeitrechnung entstand und früheste Funde aus Indien und Ägypten belegen.

Die Fürst-Schmiede kombiniert nicht nur Tradition, sondern auch moderne Techniken. 1970 wurde sie modernisiert und wird durch nachhaltige Wasserkraft betrieben. Diese Anpassungen sind notwendig, um im heutigen Markt bestehen zu können. Trotz all dieser Fortschritte plant Friedrich Fürst, die Schmiede zu verkaufen oder zu verpachten, da es keinen familiären Nachfolger gibt. Es wäre schade um diesen Ort, der trotz der Herausforderungen der Neuzeit viele Menschen anzieht, darunter auch Schulklassen, die das Schmiedehandwerk hautnah erleben können.

Die Zukunft der Schmiedekunst

Angesichts der Entwicklung der Technik und des Wandels in der Gesellschaft steht das traditionelle Handwerk vor enormen Herausforderungen. Die Verbreitung von industriell gefertigten Produkten hat viele Dorfschmieden in ihrer Existenz bedroht, wie quellen aus verschiedenen Epochen zeigen. Die hohe Zeit des Kunstschmiede-Handwerks zwischen 1870 und 1920 brachte zahlreiche neue technische Entwicklungen hervor, mit Materialien wie Damaszenerstahl und Edelstahl, die einen neuen Aufschwung brachten. Nach den Weltkriegen erlebte die Schmiedekunst jedoch eine Renaissance, geprägt von handwerklichen Techniken, die viele jüngere Schmiede prägten.

Friedrich Fürst und seine Fürst-Schmiede sind ein lebendiges Zeugnis dieser traditionsreichen Handwerkskunst. So bleibt zu hoffen, dass die Fürst-Schmiede auch in der Zukunft einen Platz im Herzen von Zwettl hat – nicht nur als Ort des Handwerks, sondern auch als kulturelles Erbe, das die Geschichte und Tradition des Schmiedens lebendig hält.

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Ort Zwettl, Österreich
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