Stationäre Psychotherapie fällt in Schwäbisch Gmünd ab 2026 weg!

Schwäbisch Gmünd, 2025: Psychiatrische Versorgung wird umstrukturiert – stationäre Therapie ab 2026 nicht mehr verfügbar.
Schwäbisch Gmünd, 2025: Psychiatrische Versorgung wird umstrukturiert – stationäre Therapie ab 2026 nicht mehr verfügbar. (Symbolbild/ANA)

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Die psychiatrische Versorgung in Schwäbisch Gmünd steht vor einem wesentlichen Umbruch. Wie die Gmünder Tagespost berichtet, schließt das Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Klinikum Schloss Winnenden im Jahr 2026 die vollstationären Abteilungen im Haus der Gesundheit. Dies bedeutet, dass künftig die rund 44 Betten für stationäre Behandlungen, die derzeit von etwa 35 Pflegekräften betreut werden, nicht mehr in Schwäbisch Gmünd verfügbar sein werden. Patienten müssen dann nach Ellwangen oder Winnenden reisen, wenn sie eine vollstationäre Behandlung benötigen.

Mit der Schließung der stationären Abteilungen wird jedoch nicht nur das Angebot verringert, sondern es ergeben sich auch neue Möglichkeiten: Der Ausbau der Tagesklinik für Suchtkranke wurde angekündigt. Diese Form der Therapie erlaubt es den Patienten, morgens zur Behandlung zu kommen und abends nach Hause zu gehen. Zudem wird die ambulante Therapie intensiviert, inklusive einer stationsäquivalenten Behandlung (STäB), die um zehn Plätze aufgestockt wird. So sollen Versorgungslücken geschlossen und die Angebote besser an die Bedürfnissen der Patienten angepasst werden.

Ein Wandel in der psychiatrischen Versorgung

Die Sprecherin des ZfP, Michiko Pubanz, weist darauf hin, dass der Bedarf an psychiatrischer Versorgung weiterhin hoch bleibt, sich aber verändert hat. In akuten psychischen Krisen wird es künftig in Schwäbisch Gmünd keine Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft mehr geben. Diese wichtigen Dienste werden in den Nachthours und am Wochenende durch die Standorte in Ellwangen und Winnenden übernommen.

Ein neuer Schwerpunkt in der Region wird die alterspsychiatrische Betreuung sein, die in Schwäbisch Gmünd aufgebaut werden soll. Dies wird dem genannten Wandel in der psychiatrischen Versorgung Rechnung tragen, der nicht nur lokale Bedürfnisse widerspiegelt, sondern auch den steigenden Hilfebedarf, wie er in der DGPPN aufgezeigt wird. Dort heißt es, dass zunehmend mehr Menschen Unterstützung bei psychischen Erkrankungen benötigen – fast jeder vierte Mensch in Deutschland wäre betroffen.

Vielfalt an Angeboten bleibt erhalten

Trotz der Schließungen im stationären Bereich werden die Räumlichkeiten im Haus der Gesundheit für tagesklinische Behandlungen, Diagnostik, Angehörigenberatung und therapeutische Gruppenangebote erhalten bleiben. Die ZfP-Gruppe bietet damit weiterhin eine Vielzahl von Versorgungsangeboten für psychiatrische, psychotherapeutische und psychosomatische Behandlungen an, die darauf abzielen, wohnortnahe Hilfestellungen zu gewährleisten, wie auch auf ihrer Website detailliert dargestellt wird.

Die Umstrukturierung in Schwäbisch Gmünd ist Teil eines größeren Trends in der psychiatrischen Versorgung, der durch Fachkräftemangel und steigenden Bedarf an Interventionen geprägt ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Veränderungen positive Effekte auf die Qualität der Versorgung haben werden und die Angehörigen letztlich von einem bedarfsgerechten, personenzentrierten System profitieren können.

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Ort Schwäbisch Gmünd, Deutschland
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