Insolvenz-Schock für Menrad: Über 100 Jobs in Schwäbisch Gmünd verloren!

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Schock für die Belegschaft des Brillen-Herstellers Menrad: Das traditionsreiche Unternehmen aus Schwäbisch Gmünd hat Insolvenz angemeldet. Laut Bild ist eine geplante Sanierung nicht mehr möglich. Über 100 Mitarbeiter aus den Bereichen Herstellung, Vermarktung und Vertrieb mussten bereits ihre Papiere einpacken. Lediglich zehn Außendienstmitarbeiter haben die Möglichkeit, im Rahmen einer Übernahme weiterhin im Unternehmen tätig zu sein.
Die Insolvenz wurde Ende März beim Amtsgericht Aalen angemeldet, was am 31. März in eine vorläufige Insolvenzverwaltung mündete. Der Grund für diesen traurigen Schritt ist ein erwarteter Liquiditätsengpass, bedingt durch eine rückläufige Auftrags- und Umsatzentwicklung. Das hat auch Auswirkungen auf die Bezahlung der Gehälter: Bis Mai konnten diese durch Insolvenzgeld gesichert werden, danach ist dies nicht mehr möglich, wie Insolvenzverwalter Florian Zistler erklärt. Die Finanzierungslücke sei schlichtweg zu groß, um den Betrieb fortzuführen.
Die Suche nach Lösungen
Menrad, 1896 gegründet, ist nicht nur in Deutschland, sondern auch international tätig und hat ein breites Markenportfolio, das unter anderem Joop, Bogner und Ted Baker umfasst. Trotz der schwierigen Lage bestehe laut Doz Verlag die Hoffnung auf einen Neustart. Gespräche mit der Geschäftsführung und ersten Kunden seien konstruktiv verlaufen, und es gibt positive Entwicklungen bezüglich einer möglichen Übernahme der Marke Menrad.
Ein strukturierter M&A-Prozess zur Suche nach Investoren oder strategischen Partnern soll nun die Basis für eine künftige Stabilisierung des Unternehmens schaffen. Der Standort München, der für das Produktdesign und Marketing verantwortlich ist, bleibt gemäß den aktuellen Informationen unberührt von der Insolvenz.
Der gesamtwirtschaftliche Kontext
Die Situation bei Menrad ist nicht einzigartig. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt 21.812 Unternehmensinsolvenzen verzeichnet, was einen Anstieg von 22,4% im Vergleich zum Vorjahr darstellt, berichtet IFM Bonn. Unternehmen, die bereits länger als drei Jahre bestehen, sind besonders betroffen. Obwohl Insolvenz eine der häufigeren Formen von Unternehmensschließungen darstellt, ist sie im Vergleich zu anderen Schließungsarten relativ selten.
Für die betroffenen Mitarbeiter und ihre Familien ist die aktuelle Lage eine große Herausforderung. Den Informationen zufolge haben viele Existenzen unter der wirtschaftlichen Unsicherheit gelitten. Es bleibt zu hoffen, dass die Gespräche zur Übernahme der Marke Menrad erfolgreich verlaufen und das Unternehmen bald wieder auf die Beine kommt.
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Ort | Schwäbisch Gmünd, Deutschland |
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