Traditionsunternehmen Menrad meldet Insolvenz: 100 Mitarbeiter betroffen!

Das Traditionsunternehmen Menrad aus Schwäbisch Gmünd meldet Insolvenz an. 100 Mitarbeiter betroffen. Gründe sind Liquiditätsprobleme und Auftragsrückgänge.
Das Traditionsunternehmen Menrad aus Schwäbisch Gmünd meldet Insolvenz an. 100 Mitarbeiter betroffen. Gründe sind Liquiditätsprobleme und Auftragsrückgänge. (Symbolbild/ANA)

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - In einer bedauerlichen Wendung für die Eyewear-Branche hat das traditionsreiche Familienunternehmen Menrad mit Sitz in Schwäbisch Gmünd Insolvenz angemeldet. Die Meldung wurde am 31. März 2025 beim Amtsgericht Aalen eingereicht, und die Folgen sind gravierend: Der Stammsitz wird geschlossen, und alle dort beschäftigten 100 Mitarbeiter erhalten ihre Kündigungen. Dies berichtet fr.de.

Die Gründe für die Insolvenz sind vielschichtig. Liquiditätsprobleme, rückläufige Auftrags- und Umsatzentwicklungen haben einem Unternehmen, das 1896 gegründet wurde und Weltmarken wie Joop, Ted Baker und Scotch & Soda beliefert, das Wasser bis zum Hals steigen lassen. Insolvenzverwalter Florian Zistler bemühte sich zwar, das Unternehmen zu sanieren, doch ohne Erfolg. Auch die Suche nach einem Investor, der den Betrieb übernehmen wollte, blieb ergebnislos.

Schlechte Nachrichten für Mitarbeiter

Am 28. Mai 2025 wurden die Mitarbeiter schließlich über die Schließung des Standorts informiert. Gerade in der Eyewear-Branche, die in den letzten Jahren stark umkämpft ist, zeigt sich, wie bitter die Realität sein kann. Von den 100 gekündigten Mitarbeitern haben lediglich 10 Außendienstmitarbeiter die Möglichkeit, in andere Positionen zu wechseln. Ein Sozialplan soll jedoch versuchen, die verheerenden Folgen der Kündigungen abzumildern. Und während Menrad rund 250 Mitarbeiter weltweit beschäftigt, wiegen die Nachrichten vom Verlust von 115 Arbeitsplätzen am Stammsitz schwer.

Dieser Fall steht nicht isoliert da. Die deutsche Wirtschaft hat mit einem Anstieg der Insolvenzen zu kämpfen: Im Jahr 2024 mussten 21.812 Unternehmen Insolvenz anmelden, was einen Anstieg von über 4.000 Fällen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies führt dazu, dass sich die Insolvenzzahlen pro 1.000 Bestandsunternehmen auf 7 erhöhen – eine Tatsache, die auf die anhaltende Wirtschaftskrise und die Herausforderungen, die viele Unternehmen betreffen, hinweist, wie ifm-bonn.org dokumentiert.

Ein Traditionsunternehmen kämpft ums Überleben

Obwohl die Entscheidung zur Schließung des Stammsitzes bereits getroffen wurde, laufen Gespräche zur Erhaltung der Marke Menrad. Die Hoffnung ist, dass die Traditionsmarke nicht vollständig vom Markt verschwindet und eventuell eine neuen Chance erhält. Dies zeigt den unermüdlichen Geist vieler in der Branche, die trotz widriger Umstände nach Lösungen suchen. Aber die Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen, vor allem in einer Zeit, in der über 270.000 gewerbliche Unternehmen und rund 90.000 freiberufliche Tätigkeiten eingestellt wurden.

Menrad ist ein weiteres Beispiel dafür, wie dramatisch sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickeln können. Die Geschichte zeigt, dass auch die besten Ideen und Traditionen manchmal gegen unüberwindbare Hürden kämpfen müssen. Die Region, die an der Insolvenz von Menrad leidet, hofft auf Lichtblicke für die Zukunft ihrer Wirtschaft, während viele Mitarbeiter jetzt unsicher in die kommenden Wochen blicken müssen.

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Ort Schwäbisch Gmünd, Deutschland
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