Mordprozess in Klagenfurt: 20-Jähriger zu 12 Jahren Haft verurteilt!

Spittal an der Drau, Österreich - Im Landesgericht Klagenfurt herrschte am Mittwoch eine aufgeladene Stimmung. Der Schwurgerichtssaal war bis auf den letzten Platz besetzt, als der Mordprozess gegen einen 20-jährigen Kärntner begann. Dutzende Besucher warteten schweigend auf den Start der Verhandlung, die aufgrund des großen Interesses in einen anderen, ebenfalls voll besetzten Saal übertragen wurde. Wie die Kleine Zeitung berichtet, war die Anwesenheit zahlreicher Polizeibeamter, sowohl in Uniform als auch in Zivil, ein deutlicher Hinweis auf die angespannte Atmosphäre.
Im Hauptsaal saßen Angehörige des Opfers, Mustafa P., sowie Freunde des Angeklagten nebeneinander. Die Emotionen kamen zum Vorschein, als Verwandte des Opfers mehrfach in Tränen ausbrachen. Besonders die Mutter von Mustafa P. konnte die Gegebenheiten nicht ertragen und verließ weinend den Saal, als die Fotos des Tatorts gezeigt wurden.
Der Fall im Detail
Der Angeklagte wird beschuldigt, am 22. Oktober 2024 im Wachzimmer der Türkkaserne in Spittal an der Drau Mustafa P. mit seiner Dienstwaffe erschossen zu haben. Die Staatsanwältin Doris Wieser und der Opfer-Anwalt Nikolaus Rast bezeichneten Mustafa P. als Opfer und den 20-Jährigen als Täter. Der Angeklagte gab zu, dass der Schuss gefallen sei, bestritt jedoch die Mordabsicht und sprach von einem tragischen Unfall. Seiner Aussagen zufolge sei ihm schlecht geworden, die Waffe sei ihm aus der Hand gefallen und hätte sich dabei gelöst. Diese Erklärung konnte durch ein waffentechnisches Gutachten nicht bestätigt werden, da alle Sicherheitsvorkehrungen einwandfrei funktioniert hätten. Dabei stellte sich die zentrale Frage nach dem Motiv als unbeantwortet heraus.
Die Staatsanwaltschaft legte zudem ein Überwachungsvideo aus der Kaserne vor, das den Angeklagten belastete. Der Verteidiger erklärte, dass es vor dem Schuss keinen Streit gegeben habe. Dennoch behauptete die Staatsanwältin, dass ein Motiv vorhanden sei, dies jedoch nicht bekannt sei. Der Vorsitzende Richter Dietmar Wassertheurer verkündete um 20:23 Uhr das Urteil: schuldig wegen Mordes und 12 Jahre unbedingte Haft. Dies geschah einstimmig mit 8 zu 0 Stimmen der Geschworenen.
Tumulte nach der Urteilsverkündung
Unmittelbar nach der Urteilsverkündung kam es zu Tumulten unter den Angehörigen des Opfers, die eine höhere Strafe forderten. In Anbetracht der angespannten Situation wurden mehrere Polizeistreifen zum Gerichtsgebäude beordert, um die Lage zu beruhigen. Der Fall erinnert an tragische Zwischenfälle und wirft ein Licht auf die Herausforderungen im Bereich der Sicherheit. Gemäß der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) sind ähnliche Vorfälle zwar bedauerlich, jedoch nicht selten. Die PKS erfasst und stellt die Entwicklung des kriminellen Geschehens in Österreich dar, wobei sie eine wichtige Grundlage für die strategische kriminalpolizeiliche Maßnahmenplanung bietet, wie das Bundeskriminalamt erläutert.
Die Geschehnisse rund um den Mordprozess werfen Fragen auf, die nicht nur die Justiz, sondern auch die Gesellschaft beschäftigen. Nach wie vor bleibt das Thema Kriminalität ein önemli Punkt in der Diskussion um Sicherheitsvorkehrungen in Österreich.
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Ort | Spittal an der Drau, Österreich |
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