Kärntens Immobilienmarkt: Baukosten drücken Nachfrage und Preise!

Klagenfurt am Wörthersee, Österreich - In Kärnten herrscht derzeit ein bemerkenswerter Trend zu steigender Nachfrage im Immobiliensektor. Seit Jahresbeginn berichten die Expert:innen von einem spürbaren Aufschwung der Branche. Paul Perkonig, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenssteuertreuhänder, hebt hervor, dass das niedrige Zinsniveau die Anschaffung von Wohneigentum begünstigt. Dies führt dazu, dass die Eigentumsnachfrage vor allem in urbanen Zentren wie Klagenfurt hoch bleibt.
Am 1. Juni 2025 trat eine wichtige Veränderung in der Kreditvergabe in Kraft, als die KIM-Verordnung fiel, die bis dahin eine erschwerte Kreditvergabe zur Folge hatte. Obwohl die neuen Richtlinien der Banken noch ungewiss sind, könnte dies der Anschaffung von Immobilien einen weiteren Schub verleihen. In den letzten Jahren blieb die Veränderung der Nettomieten jedoch relativ stabil, während die Betriebskosten merklich gestiegen sind, was den Mietmarkt zusätzlich belastet.
Herausforderungen im Neubau
Dennoch gibt es auch Schattenseiten in der Branche. Hohe Baukosten bremsen die Neubautätigkeit und die Fertigstellung vieler Projekte. Die Inflation und steigende Materialpreise haben die Baukosten massiv in die Höhe getrieben, was den Markt für neue Bauvorhaben unter Druck setzt. Perkonig fordert deshalb dringend Maßnahmen zur Senkung dieser Kosten. Eine attraktive Wohnbauförderung und eine Vereinfachung der Bauvorschriften könnten hier helfen, die Angebotslücke zu schließen.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Mietsektor von einem stagnierenden Angebot betroffen ist. Die Nachfrage nach neuwertigen Mietwohnungen bleibt hoch, während das Angebot kaum nachkommt. Besonders in ländlichen Regionen sind die Auswirkungen des demografischen Wandels spürbar, der in manchen Gegenden sogar zu sinkenden Preisen führt.
Die Rolle der Kreditvergabe
Die Kreditvergabe ist ein entscheidender Faktor in der Immobilienwirtschaft. Die Wohnimmobilienkreditrichtlinie, die im März 2016 in Deutschland in Kraft trat, legt fest, dass Kreditgeber Antragsteller umfassend über die Risiken bei der Immobilienfinanzierung aufklären müssen. Besonders für junge Familien, Rentner und EU-Bürger aus dem Nicht-Euro-Raum gestaltet sich die Kreditvergabe schwierig, da Banken strenge Richtlinien zur Kreditwürdigkeit anwenden.
Neue Regelungen, die seit dem 1. Juni 2018 gelten, zielen darauf ab, den Verbraucherschutz zu verbessern. Es wird nun ein größerer Fokus auf den Immobilienwert gelegt, was die Möglichkeit erhöht, Kredite auch bei geringerer Einkommenssituation zu erhalten. Für viele, die in den letzten Jahren einen Kauf in Betracht gezogen haben, könnte dies von entscheidender Bedeutung sein.
Insgesamt bleibt der Immobilienmarkt in Kärnten dynamisch, auch wenn er mit Herausforderungen konfrontiert ist. Investitionen in Infrastruktur und der Zugang zu leistbarem Wohnraum sind jetzt unerlässlich, um sowohl städtische als auch ländliche Regionen zu stärken und um sicherzustellen, dass die Nachfrage langfristig bedient werden kann.
Die Situation bleibt spannend und wir werden die Entwicklungen weiterhin genau verfolgen.
Für detaillierte Informationen zu den aktuellen Trends im Immobiliensektor und den Auswirkungen der neuen Kreditvergabe-Richtlinien lesen Sie mehr auf meinbezirk.at und wirtschafts-nachrichten.at sowie auf homeday.de.
Details | |
---|---|
Ort | Klagenfurt am Wörthersee, Österreich |
Quellen |