Rückschlag für Finni: Schwere Entzündung nach Hirnschrittmacher-OP!

Ein Rückschlag bei Finnis Behandlung in Feldkirchen: Nach Operation zur Hirnstimulation wurde der Schrittmacher wegen Entzündung entfernt.
Ein Rückschlag bei Finnis Behandlung in Feldkirchen: Nach Operation zur Hirnstimulation wurde der Schrittmacher wegen Entzündung entfernt. (Symbolbild/ANA)

Feldkirchen-Westerham, Deutschland - Finni Zettel, ein achtjähriger Junge aus Feldkirchen-Westerham, hat nach einer operativen Behandlung einen Rückschlag erlitten. Die Familie hatte Anfang Mai 2025 große Hoffnungen in die neue Therapie gesetzt, als ein Hirnschrittmacher implantiert wurde. Dieser sollte helfen, die Gehirnfunktion zu verbessern, die durch einen Herzstillstand im Januar 2024 schwer geschädigt wurde. Finni, der zehn Minuten lang ohne Herzschlag war, wurde erfolgreich reanimiert, doch die Folgen des Vorfalls waren erheblich.

Nach der Operation traten zunächst erfreuliche Ergebnisse auf. Finni zeigte weniger unkontrollierte Bewegungen und weniger Zähneknirschen; er wirkte insgesamt wacher. Diese Fortschritte gaben seiner Familie Hoffnung, dass der Hirnschrittmacher, ein neurochirurgisches Verfahren zur Verbesserung neurologischer Funktionen, positive Effekte auf Finnis Zustand haben würde. Gemäß Primomedico kann diese Art der Therapie, auch als tiefe Hirnstimulation bekannt, unter anderem bei Parkinson, Tremor und Depressionen helfen.

Komplikationen nach der Operation

Allerdings traten bald nach der Operation Komplikationen auf. Einige Tage später zeigte sich eine Rötung und Schwellung hinter Finnis rechtem Ohr, die sich rasch verschlimmerte. Ärzte diagnostizierten eine heftige Entzündung, die sich als resistent gegenüber Antibiotika erwies. Diese Entzündung hatte ihren Ursprung im Bereich des Schlüsselbeins, wo das Steuergerät des Hirnschrittmachers implantiert war. Um einer lebensbedrohlichen Sepsis vorzubeugen, wurde der Hirnschrittmacher schließlich entfernt, wie Rosenheim24 berichtet.

Die Familie Zettel ist in großer Sorge. Sie hofft, dass eine Keiminfektion und nicht das Gerät selbst die Entzündung verursacht hat. Momentan zeigen Medikamente gegen die Entzündung erste Erfolge und die Infektion ist rückläufig. Viktoria Zettel, die Mutter, hat betont, dass sie für Finnis Fortschritte kämpfen wird. Nach dessen Genesung plant die Familie, einen weiteren Versuch mit einem Hirnschrittmacher zu starten.

Das Verfahren der Hirnstimulation

Die Implantation eines Hirnschrittmachers ist ein komplexer Vorgang. Vor dem Eingriff werden Patienten eingehend untersucht, um individuelle Risiken und Vorteile abzuwägen. Typischerweise geschieht dies durch bildgebende Verfahren, wie die Magnetresonanztomografie, und Gedächtnistests, wie NetDoktor erklärt. Bei der Operation selbst wird der Kopf des Patienten in einem stereotaktischen Ring fixiert, und ein kleiner Hautschnitt ermöglicht den Zugang zur Schädeldecke, wo die Elektroden eingeführt werden. Dieser Eingriff ist in der Regel unter örtlicher Betäubung, um dem Chirurgen Rückmeldungen zu geben, welche Bereiche des Gehirns stimuliert werden sollen.

Insgesamt dauert die Operation etwa fünf bis sechs Stunden. Obwohl Hirnschrittmacher eine vielversprechende Therapieoption darstellen, gehen sie auch mit gewissen Risiken einher, darunter mögliche Infektionen und andere Komplikationen. Die Entscheidung für dieses Verfahren sollte deshalb in spezialisierten Zentren getroffen werden, die interdisziplinär arbeiten und über ausreichend Erfahrung verfügen.

Die Situation von Finni Zettel bleibt angespannt, doch die Familie ist entschlossen, ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht aufzugeben.

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Ort Feldkirchen-Westerham, Deutschland
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