Alarmstufe Rot: Asiatische Tigermücke bedroht unsere Gärten!

Die asiatische Tigermücke breitet sich in Rust aus und stellt ein Risiko für Dengue-Fieber dar. KABS setzt auf Bürgerbeteiligung zur Bekämpfung.
Die asiatische Tigermücke breitet sich in Rust aus und stellt ein Risiko für Dengue-Fieber dar. KABS setzt auf Bürgerbeteiligung zur Bekämpfung. (Symbolbild/ANA)

Rust, Deutschland - Die asiatische Tigermücke, ein flinkes, schwarz-weiß gestreiftes Insekt, zeigt sich in unseren Gärten immer häufiger. Ihr Heimatland liegt ursprünglich in Ostasien, doch mittlerweile breitet sie sich auch im Rheingraben und am Bodensee aus. Verantwortlich dafür ist nicht nur der internationale Warenverkehr, sondern auch der Klimawandel, der das Überleben und den Bruterfolg dieser aggressiven Mückenart begünstigt. Besonders besorgniserregend ist die Fähigkeit der Tigermücke, tropische Virenkrankheiten wie das Dengue-Fieber zu übertragen. Aktuelle Zahlen zeigen, dass Dengue-Fälle nicht mehr nur in tropischen Regionen, sondern auch in Europa auftreten. Zuletzt wurden sogar am Gardasee Infektionen im Herbst 2023 registriert, was den Alarm auslöst, denn Dengue kann in schweren Fällen sogar lebensbedrohlich sein.

Andreas Grünwald, der die Tigermücken Task Force der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) in Rust leitet, weiß um die Dringlichkeit des Problems. KABS setzt auf biologische Bekämpfungsmittel und Mückenfallen, um die Verbreitung der Tigermücke zu überwachen. Ein entscheidender Faktor? Die aktive Mitarbeit der Bevölkerung, denn die Mücken legen ihre Larven in kleinste Wasseransammlungen ab, die in so manchem Garten zu finden sind. Regentonnen, Gießkannen oder sogar Untersetzer von Blumentöpfen können ausreichen, um Brutstätten zu schaffen.

Was tun gegen die Ausbreitung?

Um den lästigen Blutsaugern das Leben schwer zu machen, raten Experten dazu, Gefäße im Garten regelmäßig zu leeren oder abzudecken. Wussten Sie, dass selbst kleinste Wassermengen, wie die eines Kronkorkens, als Brutstätte dienen können? Auch kleine Fischteiche oder Brunnen können helfen, die Eiablage in den Griff zu bekommen. Falls diese Maßnahmen nicht umsetzbar sind, können Bti-Tabletten eingesetzt werden – eine einzige reicht für eine 50-Liter-Regentonne und sollte alle 14 Tage zwischen April und Oktober wiederholt werden.

Wie drängend die Situation ist, zeigt nicht nur das steigende Aufkommen der Tigermücke in Europa, sondern auch, dass in den letzten Jahren Fälle von Dengue-Fieber in verschiedenen Ländern Europas aufgetreten sind, darunter Italien, Frankreich und Kroatien. In diesen Ländern hat die Gesundheitsbehörde bereits Reisewarnungen ausgesprochen. Laut dem Auswärtigen Amt wurden aktuell sogar Sicherheitswarnungen vor Dengue-Fieber in Reisehinweisen für Italien aufgenommen. Der massive Anstieg der Dengue-Fälle weltweit, vor allem in Lateinamerika, lässt auch in Europa die Alarmglocken läuten.

Mit vereinten Kräften gegen die Tigermücke

Der KABS wird von 97 Landkreisen und Städten in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg unterstützt und bekämpft dabei nicht nur aus der Luft, sondern auch am Boden. Eine besondere Beachtung findet die Überwachung von Risikostandorten, um die Ausbreitung dieser Mückenart frühzeitig zu erkennen. Das Projekt «Mückenatlas» fördert die Bürgerbeteiligung an der Erforschung der heimischen Stechmückenarten, was zusätzliche Informationen zur Bekämpfung liefern kann.

Laut dem Umweltbundesamt können die Tigermücken in Deutschland aufgrund von Fernreiseverkehr weiterhin eingeschleppt werden. In Bayern und Baden-Württemberg sind sie seit 2011 regelmäßig anzutreffen. Während bislang keine Übertragung von Dengue-Viren in Deutschland festgestellt wurde, bleibt die Wachsamkeit wichtig, um sich gegen die lebhaft ansteigende Population der asiatischen Tigermücke zu wappnen. Der Klimawandel führt dazu, dass die Zahlen der Dengue-Fälle seit 2000 weltweit regelrecht explodiert sind – 2022 gab es schätzungsweise 4,2 Millionen Fälle.

Wir alle sind aufgerufen, unsere Gärten kritisch zu überprüfen und aktiv zum Schutz beizutragen. Schließlich sorgt jeder leere Untersetzer dafür, dass wir der Tigermücke einen Schritt voraus sind!

Für mehr Informationen zu Risiken und Schutzmaßnahmen können Sie die Berichte des SWR, Deutschlandfunk und Umweltbundesamt besuchen.

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Ort Rust, Deutschland
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