Burgenland wehrt sich gegen drastische Windkraft-Einschnitte!

Burgenland wehrt sich gegen drastische Windkraft-Einschnitte!
Neusiedl am See, Österreich - Ein heißes Thema in Burgenland: Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne) hat sich klar gegen die geplante „Spitzenkappung“ von Windkraft und Photovoltaik ausgesprochen. Diese Regelung, die derzeit im Rahmen des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes diskutiert wird, könnte erhebliche Konsequenzen für die Einspeisung erneuerbarer Energien haben. Laut Energy News Magazine würde die „Spitzenkappung“ den Zugang zu Stromnetzen einschränken, wenn besonders viel Windkraft oder Sonnenenergie zur Verfügung steht. Das könnte für Anlagenbetreiber zu hohen Verlusten führen, ein Umstand, der insbesondere im Winter problematisch ist, da Windkraft hier eine wesentliche Alternative zu Gaskraftwerken darstellt.
In einem engagierten Appell fordert Haider-Wallner zudem, dass so genannte Hybridanlagen wie die in Nickelsdorf von dieser Regelung ausgenommen werden. Diese Anlagen verfügen über Batteriespeicher, die helfen, Produktionsspitzen abzufangen und damit eine stabile Einspeisung zu gewährleisten.
Der Fokus auf erneuerbare Energien
Die bundesweite Situation zeigt, dass erneuerbare Energien kurz davor stehen, die Hauptquelle für Strom zu werden. Die Bundesregierung hat klare Ziele formuliert, um den gesamten Strombedarf durch erneuerbare Energien und steuerbare Kraftwerke zu decken, so Bundesregierung.de. Im Rahmen eines Gesetzes zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts sollen Maßnahmen getroffen werden, um auf die Herausforderungen durch Stromspitzen zu reagieren. Interessanterweise erhalten neue Photovoltaik-Anlagen auch keine staatlich geförderte Einspeisevergütung, falls negative Preise anfallen. Damit soll verhindert werden, dass Solarstrom bei Überproduktion nicht mehr vermarktbar ist.
Ein intelligentes und digitales Stromsystem soll es ermöglichen, bis 2030 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken. Die Integration von Photovoltaik-Anlagen, vor allem auf Dächern, soll dabei deutlich verbessert werden. Jedoch wird auch der Druck auf Netzbetreiber erhöht, kleinere Anlagen im Bedarfsfall steuern zu können, um bei Stromüberschüssen eine Abregelung vorzunehmen.
Klimaschutz und Versorgungssicherheit
Das Umweltbundesamt hat sich darum bemüht, ein nachhaltiges, umweltverträgliches und wirtschaftliches Energiesystem zu fördern. Gemäß den Vorgaben des Bundesklimaschutzgesetzes strebt Deutschland an, bis spätestens 2045 Treibhausgas-Neutralität zu erreichen. Im Koalitionsvertrag von 2021 haben sich die Regierungsparteien auch zu technischen Negativemissionen bekannt, um die bereits beschlossenen Minderungspfade zu unterstützen. Dies zeigt, dass die Politik auf einen umfassenden Wandlungsprozess setzt, der nicht nur die Einspeisung erneuerbarer Energien betrifft, sondern auch die allgemeine Klimapolitik fundamental beeinflussen könnte, wie auf Umweltbundesamt.de ausgeführt wird.
Das Burgenland steuert somit gezielt auf den finalen Abschluss seines Klimaschutzgesetzes zu, das bis zum Sommer präsentiert werden soll. Es wird ein klares Ausbauziel für erneuerbare Energien festgeschrieben, das den absehbaren Herausforderungen der Energiewende Rechnung trägt. Aktuell muss jedoch ein Gleichgewicht zwischen ökologischer Notwendigkeit und wirtschaftlicher Machbarkeit gefunden werden, um die Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen.
Details | |
---|---|
Ort | Neusiedl am See, Österreich |
Quellen |