Wirtschaftskrise in Wels: Unternehmer fordern mutige Lösungen!

Wirtschaftskrise in Wels: Unternehmer fordern mutige Lösungen!
Wels, Österreich - Gestern Abend hatte das Welser Stadttheater einen besonderen Besucher: Roland Hechenberger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Wels, lud zu einem Unternehmerabend ein. Bei dieser Gelegenheit betonte Hechenberger mit Stolz, dass 66 Prozent der Bankkunden Unternehmer sind. „Wir verstehen uns als Rückgrat der regionalen Wirtschaft“, so Hechenberger, der die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Wels hervorhob. Es ist ihm ein Anliegen, die mittelständischen und Familienbetriebe in der Region mit ausreichend Liquidität zu versorgen.
In Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen, die oft voller Unsicherheiten sind, ist Vertrauen ein Schlüsselwort. Hechenberger macht klar, dass Stabilität in der finanziellen Unterstützung für die Unternehmen unerlässlich ist. „Wir müssen uns gegenseitig stärken“, bemerkte er. Die Stimmung unter den Unternehmern ist jedoch nicht ungetrübt. Franz Edlbauer von der WKO Wels gab zu bedenken, dass die aktuelle wirtschaftliche Lage „sehr negativ“ eingeschätzt wird; tatsächlich haben die meisten Unternehmer große Sorgen um ihre Zukunft.
Rezession und Prognosen
Österreichs Wirtschaft durchlebt bereits das dritte Jahr in Folge eine Rezession. Laut WIFO-Prognosen wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 um 0,3 Prozent sinken, um 2024 erneut eine negative Entwicklung von 1 Prozent zu zeigen und erst 2026 mit einem Wachstum von 1,2 Prozent wieder auf die Beine zu kommen. Diese düstere Aussicht wird von der unternehmensfreundlichen Wohnbauoffensive 2024 und fiskalischen Stimuli in Deutschland und der EU begleitet. Puls24 beschreibt die kommenden Herausforderungen: Investitionen werden vielerorts zurückgehalten, und die Bauwirtschaft zeigt erst leichte Erholungssignale.
Ein weiteres zukunftsträchtiges Zeichen: Am Abend des Unternehmerabends stellte Wolfgang Pitsch von der Österreichischen Kontrollbank klar, dass die Bank während Krisen stets Unterstützung bietet. „Wir stehen unseren Kunden in schwierigen Zeiten zur Seite“, meinte Pitsch.
Finanzen und Schulden
Christoph Badelt, Präsident des Fiskalrates, stellte einen klaren Ausblick auf die Finanzpolitik der Regierung vor. Bei einem Schuldenstand von 84,7 Prozent des BIP in 2023, der bis 2026 auf 86,3 Prozent ansteigen soll, muss in den kommenden Jahren entschlossen gehandelt werden. Badelt fordert für den Staat eine Senkung des Defizits auf maximal 1,4 Prozent, um die Schuldenquote zu reduzieren. Dieser Schritt ist auch in Anbetracht der durch steigende Pensions-, Gesundheits- und Pflegekosten verursachten Belastungen notwendig.
Die Inflationsrate steigt aktuell, was die Situation für viele Unternehmen zusätzlich verkompliziert. Auch wenn sie sich im Jahresverlauf wieder entspannen soll, ist die Unsicherheit auf dem Markt deutlich spürbar. Trotz der Herausforderungen gibt Badelt den Unternehmern und Entscheidungsträgern eine klare Botschaft: „Es gibt keinen Grund für Pessimismus! Wir müssen entschlossen an der Verbesserung arbeiten.“
Zusammenfassend zeigt sich, dass in der Region und im gesamten Land ein Klima des Wandels herrscht. Der Weg aus der Rezession ist steinig, doch erste positive Signale deuten auf Besserung hin. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um den Kurs der österreichischen Wirtschaft nachhaltig zu stabilisieren. Ein gutes Gespür für die Gegebenheiten könnte hier der Schlüssel zum Erfolg sein.
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Ort | Wels, Österreich |
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