Urfahr-Umgebung kämpft gegen Lichtverschmutzung – Neue Messstationen aktiv!
Urfahr-Umgebung verbessert Lichtmessnetz zur Bekämpfung von Lichtverschmutzung mit drei neuen Stationen. Gesundheit und Umwelt schützen!

Urfahr-Umgebung kämpft gegen Lichtverschmutzung – Neue Messstationen aktiv!
Oberösterreich nimmt den Kampf gegen die Lichtverschmutzung ernst. Mit der Modernisierung des Lichtmessnetzes sollen nicht nur Daten erfasst, sondern auch betroffene Lebensräume geschützt werden. In Urfahr-Umgebung wurden dafür drei Messstationen eingerichtet: im Steyregger Ortsteil „Im Weih“, an der Giselawarte in Lichtenberg sowie an der Sternwarte Davidschlag in Kirchschlag. Diese Stationen tragen dazu bei, die Auswirkungen von künstlichem Licht auf Mensch, Tier und Pflanzen zu analysieren und zu dokumentieren.
Wie die meinbezirk berichtet, zeigen die Zahlen einen besorgniserregenden Trend: In den letzten Jahren stieg die nächtliche Himmelsaufhellung um bis zu fünf Prozent an einigen Stationen jährlich. Dies wirkt sich nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf die Gesundheit aus. So kann Lichtverschmutzung Schlafstörungen fördern, indem sie die Produktion des Schlafhormons Melatonin beeinträchtigt. Nachtaktive Tiere verlieren durch die Helligkeit ihre Orientierung, was negative Auswirkungen auf ihre Fortpflanzung und Nahrungssuche hat. Auch das Wachstum von Pflanzen kann unter dem überlasteten Licht leiden.
Lichtverschmutzung und ihre Folgen
Ein maßgeblicher Grund für die Zunahme an Lichtverschmutzung ist die steigende Helligkeit in urbanen Gebieten. Besonders in Städten wird es bis zu 4.000 Mal heller als unter einem klaren Sternenhimmel. Über 80 Prozent der Menschen leben somit unter künstlich hell erleuchteten Nächten, was nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Gesundheit gefährdet. Laut apotheken-umschau gibt es einen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Lichtverschmutzung und verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie Essstörungen, Gewichtszunahme und Depressionen.
In Hinblick auf den negativen Einfluss von Licht auf unsere Gesundheit ist es ratsam, die eigene Bildschirmnutzung zu überdenken und das Smartphone vor dem Schlafenzu vermeiden. Ein gesunder Schlaf ist fundamental für unser Wohlbefinden, und bereits kleine Veränderungen im Alltag können helfen, die Lichtbelastung zu reduzieren.
Der Weg zu einer nachhaltigeren Beleuchtung
Um das bange Erwachen in eine immer hellerer Nacht zu bremsen, fordert die Nachtschutzbeauftragte Sabine Frank weniger Licht und bessere Lichtkonzepte. Der Einsatz von LED-Lampen zeigt dabei gute Ansätze, da sie nicht nur energiesparend sind, sondern auch besser gesteuert werden können. Bewegungsmelder könnten in Zukunft ebenfalls eine Rolle spielen, um die Lichtverschmutzung in Schach zu halten.
Die Diskussion um Lichtverschmutzung ist jedoch noch in vollem Gange. Die Forschung zu Gesundheitseffekten von künstlichem Licht ist noch jung, und die Datenlage ist unzureichend, um definitive Schlussfolgerungen zu ziehen. Dennoch wird der Einfluss von Umweltfaktoren auf unsere Gesundheit zunehmend untersucht, wie die NAKO Gesundheitsstudie zeigt. Dabei wird auch der Zusammenhang zwischen Lichtverschmutzung und verschiedenen Erkrankungen beleuchtet.
Die Modernisierung des Lichtmessnetzes in Oberösterreich ist ein Schritt in die richtige Richtung. Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder ist überzeugt davon, dass ein sorgsamer Umgang mit Licht zur Verringerung von schädlicher Licht- und Energieverschwendung beiträgt. Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Umgang mit Beleuchtung sind sowohl Gemeinden als auch Bürger:innen gefragt: Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass der Nachthimmel wieder strahlen kann.