Shakespeare heute: Machtspiele und dunkle Geheimnisse im Fokus!

Shakespeare heute: Machtspiele und dunkle Geheimnisse im Fokus!
Bad Ischl, Österreich - Elisabeth Bronfen, renommierte Literaturwissenschaftlerin, hat kürzlich ein neues Werk über den großen Shakespeare veröffentlicht. Auf ihrer Tour durch Österreich machte sie halt in Wien und dem malerischen Bad Ischl, einer Stadt, die einst die Sommerresidenz des Kaisers war und eine ganz besondere Verbindung zu diesem literarischen Genie hat. In Bad Ischl, wo der Kaiser 1914 den Krieg erklärte, was letztendlich zum Zerfall des Habsburgerreiches führte, beleuchtet Bronfen die zeitlose Relevanz von Shakespeares Themen, wie toxische Geheimnisse und Intrigen.
Shakespeares Werk bleibt nach wie vor aktuell, besonders in einer Welt, in der sich Machtverhältnisse kontinuierlich verändern. Bronfen stellt fest, dass ungewollte Nebenfolgen von Handlungen und die Frage nach der Handlungsfähigkeit zentrale Motive in Shakespeares Figuren sind. Eloquent veranschaulicht sie dies anhand von exemplarischen Dramen wie „König Lear“ und „Macbeth“, in denen die Protagonisten durch ihre eigenen Entscheidungen und Leidenschaften ihr Reich ruinieren.
Ein literarischer Einfluss, der weit über die Bühne hinausgeht
Ihr Buch bietet nicht nur Einblicke in die Werke Shakespeares, sondern untersucht auch, wie seine Themen in der modernen Medienlandschaft neu gestaltet und verbreitet werden. Besonders spannend ist die Untersuchung, wie Shakespeares Inspiration in amerikanischen TV-Dramen wie „Westworld“ und „The Wire“ aufgegriffen wird. Hier bedient man sich nicht nur seiner Zitate, sondern verwandelt sie in einen neuen Kontext, um zeitgenössische gesellschaftliche Fragen zu thematisieren, berichtet manchesteruniversitypress.co.uk.
Bronfen weist darauf hin, wie insbesondere die Darstellung weiblicher Charaktere in Führungspositionen in Serien wie „Commander in Chief“ und „House of Cards“ spiegelt die komplexen Machtverhältnisse wider, die bereits zu Shakespeares Zeiten thematisiert wurden. Über 400 Jahre später sind die Herausforderungen im Umgang mit Macht und Autorität nach wie vor von großer Bedeutung und Resonanz.
Machtspiele damals und heute
Die Parallelen zwischen Shakespeares Geschichten und aktuellen Ereignissen scheinen unübersehbar. So zieht Bronfen interessante Vergleiche zwischen Donald Trump und König Lear, dessen schicksalhafte Entscheidungen ebenso katastrophale Folgen zeitigen. Auch der israelische Politiker Benjamin Netanjahu wird als eine Art moderne „Richard III.“ beschrieben, dessen unbändige Ambitionen und unhaltbares Verhalten zur Entfremdung und zur moralischen Verworfenheit führen, wie taz.de betont.
Der Einfluss von Shakespeare auf die moderne Literatur ist unbestreitbar. Themen wie Macht, Eifersucht und Betrug prägen weiterhin Werke vieler bedeutender Autoren. Den Autoren von heute dienen Shakespeares Figuren als Inspiration für komplexe Charaktere und Geschichten, die Legitimität und Moralität in Frage stellen, so das-wissen.de.
Wie sich die zeitlosen Themen um Macht und menschliche Schwächen in unseren heutigen Medien widerspiegeln, wird bei Bronfens Lesungen deutlich. Ihr Werk lädt dazu ein, über die Verquickungen von Literatur und realen Machtstrukturen nachzudenken und offenbart, dass Shakespeare auch nach Jahrhunderten ein Spiegel unserer Zeit ist.
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Ort | Bad Ischl, Österreich |
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