Aggressiver Alkoholiker bei Biss-Attacke: Polizist schwer verletzt!

Ein 72-jähriger Mann biss einen Polizisten nach aggressivem Verhalten in Eggendorf, Wiener Neustadt; Ermittlungen laufen.
Ein 72-jähriger Mann biss einen Polizisten nach aggressivem Verhalten in Eggendorf, Wiener Neustadt; Ermittlungen laufen. (Symbolbild/ANAGAT)

Aggressiver Alkoholiker bei Biss-Attacke: Polizist schwer verletzt!

Eggendorf, Österreich - In Eggendorf im Bezirk Wiener Neustadt kam es am 26. Juni 2025 zu einem besorgniserregenden Vorfall, bei dem ein 72-jähriger Mann einen Polizisten schwer verletzte. Laut Tips hatte der Mann zuvor in einem Vereinslokal mehrere alkoholische Getränke konsumiert, was ihn zunehmend aggressiv machte. Letztlich wurde die Polizei alarmiert, und als die Beamten eintrafen, zeigte sich der Mann uneinsichtig und versuchte, eine Polizistin mit Schlägen zu attackieren – ein Vorgehen, das durch deren schnelles Ausweichen glücklicherweise abgewendet werden konnte.

Bei seiner Festnahme leistete der 72-Jährige jedoch erheblichen Widerstand. Er trat mehreren Polizisten gegen den Oberkörper, was zu Prellungen bei einem der Beamten führte. Während der Sicherung im Streifenwagen biss er einem anderen Polizisten in den rechten Ringfinger, was zu einer ernsthaften Verletzung mit fast durchgetrennter Sehne führte. Der verletzte Beamte musste im Landesklinikum Wiener Neustadt operiert werden und befindet sich nun im Krankenstand. Der aggressiven Mann wird wegen schwerer Körperverletzung angezeigt, die Hintergründe seines Verhaltens sind derzeit Gegenstand laufender Ermittlungen.

Ein Zeichen für die zunehmende Gewalt gegen Polizei

Diese Eskalation ist leider keine Einzelgeschichte. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es seit Mitte der 1990er Jahre einen ansteigenden Trend von Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte. Dies kann teilweise als Reaktion auf die verschärften strafrechtlichen Bestimmungen seit 2017 angesehen werden, die den Schutz der Polizisten verstärken sollen. Im Jahr 2018 wurden beispielsweise über 38.000 Gewalttaten gegen Polizisten registriert, wobei ein alarmierender Anteil der Täter männlich war.

Doch es mangelt oft an Transparenz, und die Anzeigebereitschaft gegen Polizeikräfte bleibt gering. In vielen Fällen sind die Erfolgsaussichten für Anzeigen gegen Polizeischutzbeamte schwach, sodass über 90 % der Verdachtsfälle rechtswidriger Polizeigewalt eingestellt werden, und nur in 2 % der Fälle wird Anklage erhoben. Diese Thematik ist nicht nur für die Beamten selbst von Bedeutung, sondern wirft auch ernsthafte menschenrechtliche Fragen auf.

Die Herausforderungen der Polizeiarbeit

Die Auswirkungen solcher Gewaltereignisse sind nicht nur auf die unmittelbar involvierten Polizisten beschränkt. So zeigt die KviAPol-Studie von Amnesty International, dass viele Polizeibeamte Schwierigkeiten haben, Fehlverhalten von Kollegen zu melden. Das führt dazu, dass strukturelle Probleme nicht ausreichend adressiert werden können, was im Endeffekt das Vertrauen in die Polizeiarbeit und deren Legitimität gefährdet.

Die Diskussion über Polizeigewalt und die Gewalt gegen Polizeikräfte erfordert ein vielschichtiges Verständnis. Es wird nicht nur nach einer Reform der Polizeiarbeit gerufen, sondern auch nach Stringenz in der Aufklärung über Menschrechte. Um das Thema adäquat zu behandeln, könnten unabhängige Ermittlungsstellen oder Antirassismus-Trainings als mögliche Ansatzpunkte dienen.

Wie der Vorfall in Eggendorf zeigt, verlangt die Herausforderung, in alltäglichen Einsatzsituationen mit Gewalt und Aggression umzugehen, eine gezielte Schulung der Polizei, damit solche Vorfälle nicht zur Normalität werden. Die Frage bleibt: Wie können wir in Zukunft eine sicherere Umgebung für alle Teilnehmer schaffen, sei es Bürokräfte oder Polizeibeamte?

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OrtEggendorf, Österreich
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