Regierung bremst Windkraft: Volksbefragung in Schenkenfelden enttäuscht!

Regierung bremst Windkraft: Volksbefragung in Schenkenfelden enttäuscht!
Waidhofen an der Thaya, Österreich - In der heimischen Windbranche dürfte es momentan wenig zu feiern geben. Wie die Die Presse berichtet, kämpft die Branche gegen eine Vielzahl von Hürden, die den Ausbau der Windkraft in Österreich erheblich bremsen. Ob es die häufigen Änderungen beim Energiekrisenbeitrag sind, die den Unternehmen die Planbarkeit nehmen, oder die Skepsis über das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) – die Windkraft kämpft an mehreren Fronten. Besonders drastisch wird die Lage in Schenkenfelden, wo eine Volksbefragung ergeben hat, dass 56 Prozent der Bevölkerung einer Umwidmung für den geplanten Windpark eine klare Absage erteilt haben.
„Wir bauen nicht nur Windräder, wir schaffen Zukunft“, sagt Stefanie Markut, Vorständin der WEB Windenergie AG, mit Hauptsitz in Pfaffenschlag, Niederösterreich. Ihr Bedauern über die Desinformationskampagnen ist groß, denn Markut ist überzeugt, dass die betroffenen Länder und Gemeinden von Windkraftprojekten nur profitieren können. Damit befindet sich der Sektor schon seit längerem auf einem wackeligen Fundament: Die Interessensgemeinschaft Windkraft (IG Windkraft) sieht die Branche in Schwierigkeiten, wenn es um die Umsetzung geplanter Projekte geht.
Energiekrisenbeitrag sorgt für Unruhe
Der Energiekrisenbeitrag, der seit Oktober 2022 existiert, sorgt derzeit für aufkommende Unruhe. Aus Sicht der Betroffenen ist die neue Regelung mit ihren „erratischen Änderungen“ ein ernsthaftes Hindernis. Die derzeitige Grenze für sogenannte „Übergewinne“ liegt bei 90 Euro pro Megawattstunde (MWh), und Gewinne, die darüber liegen, werden abgeschöpft, um die Budgetsanierung zu unterstützen. Diese Maßnahme wurde aufgrund der hohen Energiepreise ergriffen und hat sich als Notfallmaßnahme etabliert – nicht nur in Österreich, sondern europaweit, wie das BZSt erklärt.
Durch diese zusätzlichen Belastungen geraten heimische Windkraftunternehmen an die Grenzen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten. In Summe haben diese Firmen Projekte mit einem Investitionsvolumen von 4,7 Milliarden Euro in der Pipeline – und das allein in Niederösterreich. IV-Chefökonom Christian Helmenstein hebt hervor, dass schon jetzt die Windkraft fast eine halbe Milliarde Euro zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt und über 1300 Arbeitsplätze sichert. Er mahnt: „Die Windkraft ist volkswirtschaftlich von enormer Bedeutung“.
Hoffnung auf den Ausbau bis 2030
Der Druck ist also groß, wenn es darum geht, die Ausbauziele bis 2030 zu erreichen. Schafft man diese, so könnten zusätzlich 7 Milliarden Euro in die Windkraft investiert werden, was einen Beitrag von 1,8 Milliarden Euro zur Bruttowertschöpfung erwarten lässt. Der Unterschied in den Investitionen könnte vor allem durch den Import von Windrädern erklärt werden, wodurch lokale Unternehmen unter Druck geraten. Ob die Branche sich aus dieser Zwickmühle befreien kann, bleibt abzuwarten.
Wie es scheint, wird der Windkraft also gleich in mehrfacher Hinsicht „der Wind aus den Segeln genommen“. Die Unsicherheit bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen kombiniert mit der Skepsis in der Bevölkerung könnte die ehrgeizigen Pläne für den Windkraftausbau in Österreich stark gefährden.
Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob die Regierung die Wogen glätten kann und die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen kann. Bis dahin bleibt ein gewisses Maß an Skepsis, das auch durch das neue ElWG genährt wird, das noch in der Endphase der Erarbeitung steckt. Die Hoffnung auf eine stärkere Förderung der Windkraft ist jedoch ungebrochen, denn der Bedarf an erneuerbaren Energien wird in Zukunft nicht kleiner werden.
Für weitere Informationen zu den Themen Energie und Windkraft besuchen Sie Eurostat.
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Ort | Waidhofen an der Thaya, Österreich |
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