Niederösterreichs Schulen: Handys clever nutzen statt verbannen!

Die Bildungsdirektion Niederösterreich fördert mit neuen Handreichungen die kompetente Handy-Nutzung in Schulen, um Schüler und Eltern zu unterstützen.
Die Bildungsdirektion Niederösterreich fördert mit neuen Handreichungen die kompetente Handy-Nutzung in Schulen, um Schüler und Eltern zu unterstützen. (Symbolbild/ANAGAT)

Niederösterreichs Schulen: Handys clever nutzen statt verbannen!

St. Pölten, Österreich - Im digitalen Zeitalter ist der Umgang mit Smartphones für Schülerinnen und Schüler eine wichtige Herausforderung. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat die Bildungsdirektion Niederösterreich nun Handreichungen für eine kompetente Nutzung der Geräte in Schulen veröffentlicht. stadtlandzeitung.com berichtet, dass diese Initiative vor allem darauf abzielt, die Schulen bei der Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Handys zu unterstützen. Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bildungsdirektor Karl Fritthum statteten der Mittelschule Dr. Theodor Körner I in St. Pölten einen Besuch ab, um die neuen Regelungen zur Smartphone-Nutzung im Unterricht zu evaluieren.

Am 1. Mai 2025 trat eine Novelle in Kraft, die spezifische Richtlinien zur Nutzung von Smartphones und Smartwatches im Unterricht regelt. Die neu veröffentlichten Materialien sind auf der Website der Bildungsdirektion unter dem Bereich „Handy-kompetente Schule“ zum Download verfügbar. Darin finden sich zahlreiche Tipps für den Unterricht sowie weiterführende Links und Angebote, die sowohl Lehrern als auch Eltern zur Seite stehen. Besonders hervorzuheben ist das Best Practice Beispiel einer „Handy-freien Schule“ aus dem BG/BRG Klosterneuburg, das anderen Schulen als Modell dienen soll. Die Bildungsdirektion lädt Schulen ein, sich zu melden, wenn sie ähnliche Projekte umsetzen möchten, um die Kommunikation zwischen den Schulen und den Eltern zu stärken.

Ein Fokus auf digitaler Kompetenz

Die Diskussion über Smartphones in Schulen ist nicht neu. Laut noen.at ist es entscheidend, Schülern nicht nur Verbote zu auferlegen, sondern ihnen auch einen kompetenten Umgang mit der Technologie zu ermöglichen. Das Ziel der Maßnahmen ist somit die Unterstützung eines verantwortungsvollen Handyeinsatzes in Schulen und im privaten Umfeld.

Das Thema wird in vielen europäischen Ländern heiß debattiert. Während in 79 Ländern bereits Smartphone-Verbote an Schulen eingeführt wurden, zeigt die jüngste Pisa-Studie, dass eine steigende Nutzung von Smartphones mit verschlechterten Schülerleistungen korreliert ist. In swr.de wird darauf hingewiesen, dass Smartphone-Verbote oft zu positiven Veränderungen der Pausenkultur führen; die Schüler interagieren mehr miteinander und Cyber-Mobbing hat tendenziell abgenommen. Klaus Zierer, Professor für Schulpädagogik, bestätigt, dass Smartphones auch im ausgeschalteten Zustand die Aufmerksamkeit und Lernleistungen beeinflussen können.

Allerdings gibt es auch Bedenken, dass individuelle Regelungen einzelner Schulen häufig wenig Wirkung zeigen, da Schüler oft Wege finden, diese zu umgehen. Bildungsexperten raten daher zu verbindlichen Regelungen, die eine altersgerechte Nutzung der Geräte fördern. Es wird angeregt, in der Grundschule keine Smartphones zuzulassen und für die Klassen 5 bis 7 gegebenenfalls Einschränkungen während des Schulalltages vorzusehen.

Insgesamt zeigt sich, dass die Ländereien und Schulen vor einer entscheidenden Frage stehen: Wie kann die Balance zwischen der Förderung digitaler Kompetenzen und der Vermeidung von Ablenkungen durch Smartphones gefunden werden? Die aktuellen Handreichungen in Niederösterreich bieten einen vielversprechenden Ansatz, um einen Schritt in die richtige Richtung zu machen.

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OrtSt. Pölten, Österreich
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