Nachhaltigkeit auf zwei Rädern: Oberpullendorf übergibt Re-Use-Fahrräder!

Im Burgenland wurde ein Projekt zur nachhaltigen Mobilität gestartet, das Recycling von Fahrrädern fördert und soziale Aspekte betont.
Im Burgenland wurde ein Projekt zur nachhaltigen Mobilität gestartet, das Recycling von Fahrrädern fördert und soziale Aspekte betont. (Symbolbild/ANAGAT)

Nachhaltigkeit auf zwei Rädern: Oberpullendorf übergibt Re-Use-Fahrräder!

Oberpullendorf, Österreich - In Oberpullendorf wird ein fortschrittliches Projekt zur Förderung nachhaltiger Mobilität ins Leben gerufen. Verkehrslandesrat Heinrich Dorner und Soziallandesrat Leonhard Schneemann haben kürzlich vier Re-Use-Fahrräder an den Second-Hand-Markt „Schatzgrube“ der Volkshilfe Burgenland übergeben. Diese Fahrräder stammen aus dem ehemaligen Leihradsystem „Nextbike“ und werden nun umweltschonend weiterverwendet, anstatt sie einfach zu entsorgen. Laut meinbezirk.at geht es hier um die Verlängerung der Lebensdauer der Räder durch fachgemäße Überholung und kostengünstige Weitergabe.

Die Idee wurde von der Mobilitätszentrale Burgenland initiiert, und das Burgenländische Schulungszentrum (BUZ) unterstützt das Vorhaben durch Reparaturen und Wartung der Fahrräder. Bereits zehn der aufbereiteten Räder wurden an Studierende der Hochschule Burgenland ausgegeben. „Das Projekt ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt“, merkt Landesrat Heinrich Dorner an, der die Bedeutung für die Klimapolitik und Ressourcenschonung hervorhebt.

Soziale Dimension der Mobilität

Leonhard Schneemann ergänzt, dass nachhaltige Mobilität nicht vom Einkommen abhängen sollte. „Jeder soll die Möglichkeit haben, umweltbewusst unterwegs zu sein“, erklärt er. Die Re-Use-Räder werden auch in den drei Schatzgrube-Märkten der Volkshilfe in Oberpullendorf, Oberwart und Eisenstadt angeboten, was den Zugang zu diesen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln weiter erleichtert.

Verena Dunst, Präsidentin der Volkshilfe Burgenland, sieht in den Re-Use-Rädern eine wertvolle Ergänzung zu den bestehenden sozialen Angeboten. Christian Vlasich, Geschäftsführer des BUZ, sagt, dass mit geringem Aufwand die alten Fahrräder wieder nutzbar gemacht werden können. Christine Zopf-Renner von der Mobilitätszentrale Burgenland betont die Wichtigkeit, ein Bewusstsein für klimafreundliche Mobilität zu schaffen.

Klimaschutz durch Radverkehr

Doch nicht nur in Oberpullendorf wird auf Radverkehr gesetzt. Wie das Umweltbundesamt berichtet, könnte in Ballungsgebieten bis zu 30 % der Pkw-Fahrten auf den Radverkehr verlagert werden. Städte wie Kopenhagen und Amsterdam zeigen, wie eine hohe Akzeptanz des Radverkehrs erreicht werden kann. Dabei heranzuziehen ist auch die Tatsache, dass über 40 % der Autofahrten in deutschen Großstädten kürzer als 5 km sind, wo das Fahrrad die schnellste und effizienteste Lösung darstellt.

Die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens sollten ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Radeln kann die Lebenserwartung um 3 bis 14 Monate erhöhen und bietet zudem ein hervorragendes Mittel gegen Bewegungsmangel und ungesunde Lebensweisen.

Ein weiterer Aspekt der nachhaltigen Mobilität wird durch die Datenanalyse unterstrichen. Laut einer Studie des Goslar Instituts für verbrauchergerechtes Versichern ist Big Data entscheidend, um den öffentlichen Personenverkehr attraktiver zu gestalten und eine intelligente Verkehrslenkung zu ermöglichen. Die digitale Sammlung und Auswertung von Mobilitätsdaten ist somit ein wichtiger Schritt Richtung Klimagerechtheit, vor allem wenn man bedenkt, dass der Verkehr mehr als 20 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland verursacht.

Die Initiative in Oberpullendorf ist nicht nur ein Schritt in die richtige Richtung für eine nachhaltige Mobilität, sondern setzt auch ein starkes Zeichen für die soziale Verantwortung, um allen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu klimafreundlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen. Mit weiteren Projekten, wie der Instandsetzung aller gebrauchten Nextbike-Räder, könnte Oberpullendorf zu einem Vorreiter im Bereich nachhaltiger Mobilität werden.

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OrtOberpullendorf, Österreich
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