Heimkehr der Burgenländer: Alte Wurzeln neu entfaltet!

Heimkehr der Burgenländer: Alte Wurzeln neu entfaltet!
Moschendorf, Österreich - Eine Delegation aus New York bereist derzeit das Burgenland, verbunden mit dem „Ersten Burgenländer Kranken-Unterstützungsverein New York“. Dies verdeutlicht die noch bestehende Verbindung zwischen der amerikanischen Diaspora und ihrer Heimat. Eduard Nicka, Präsident der Burgenländischen Gemeinschaft, drückt jedoch sein Bedauern über den schleichenden Rückgang dieser Bindung aus, insbesondere in Städten wie Chicago. Die Gemeinschaft, die im Jahr 1956 ins Leben gerufen wurde, setzt sich für die Förderung der Heimatverbundenheit von Burgenländern rund um den Globus ein. Hierzu gehört auch eine eigene Zeitschrift, die etwa 1.000 Abonnenten über Neuigkeiten im Burgenland informiert, wie der Kurier berichtet.
Der Weg der Burgenländer in die Welt ist von einer bewegten Geschichte geprägt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wanderten rund 52.000 Burgenländer in drei Wellen aus. Die erste Welle, die vor dem Ersten Weltkrieg begann, umfasste 26.000 Menschen, gefolgt von 20.000 während der Zwischenkriegszeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg brach die dritte Welle mit etwa 6.600 Auswanderern an. Dieses Phänomen ist vor allem historisch interessant, da das Burgenland in seiner heutigen Form zu diesem Zeitpunkt noch nicht existierte und die Menschen meist aus den deutschsprachigen Regionen ungarischer Komitate stammten, wie auf Österreich Wiki zu lesen ist.
Die Auswirkungen der Auswanderung
Obwohl viele Burgenländer in der Ferne Erfolg hatten und ihre Geschichten von Wohlstand und Glück oft die Neigung zur Auswanderung förderten, ist die Beziehung zur Heimat nicht ohne Herausforderungen. Nicka stellt fest, dass die Bindung vieler Nachfahren an das Burgenland mit der Zeit schwächer wird. Besonders spürbar ist dieser Trend in der neuen Generation, die oft nur durch Erzählungen mit ihrer Herkunft vertraut ist. Deshalb plant die Burgenländische Gemeinschaft ein Jugendcamp für 14- bis 18-jährige Nachfahren, um ihnen das Burgenland näherzubringen.
Ein schönes Beispiel für die gepflegte Verbindung zur Heimat ist das Picknick in Moschendorf, bei dem die „Miss Burgenland New York“, Freida O‘Purk, auftrat. Ihre Wurzeln reichen ebenfalls ins Burgenland zurück, da ihr Großvater von dort ausgewandert ist. Solche Veranstaltungen sind entscheidend, um das Erbe lebendig zu halten.
Die Lebensweise im Ausland
Marc Peischl, Gastronom aus Ollersdorf, der von 1999 bis 2012 in den USA lebte, hat die Unterschiede zwischen den beiden Kulturen hautnah erfahren. Er berichtet, dass er sich in den USA wohlgefühlt hat und beschreibt die Lebensweise dort als „massiv unkomplizierter“. Peischl betont jedoch, dass viele, wie er, wenig über die aktuellen Aktivitäten der Auslandsburgenländer wissen. Dies könnte auch mit der generellen Mobilität der Bevölkerung in der Region zu tun haben, bei der viele einst als Wanderarbeiter in der Nachbarschaft ihr Auskommen fanden, wie die Berichte auch zeigen.
Die Geschichte der Burgenländer, die den Schritt über den großen Teich wagten, ist nicht nur eine Erzählung von Auswanderung, sondern auch von Rückkehr. Viele Rückwanderer investierten ihr Erspartes in größere Bauernhöfe im Burgenland, was die Landschaft und die Gesellschaft nachhaltig prägte. Insgesamt leben heute rund 160.000 Burgenländer oder deren Nachfahren in Nord- und Südamerika, wobei schätzungsweise 80.000 in den USA wohnen. Die stärksten Wellen der Auswanderung haben die Geschichte dieser Region entscheidend geprägt, wie verschiedene Quellen belegen. Laut Atlas Burgenland ist die große Mehrheit dieser Auswanderer in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts abgewandert, und viele von ihnen lebten in Städten wie Chicago, New York oder Pennsylvania.
Die Visitenkarte des Burgenlandes ist somit nicht nur das, was auf der Landkarte steht, sondern auch das, was über Generationen hinweg in den Herzen der Menschen bleibt, egal wo sie sich befinden.
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Ort | Moschendorf, Österreich |
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