Ein Rockstar in Güssing: Jesus Christ Superstar begeistert das Publikum

Ein Rockstar in Güssing: Jesus Christ Superstar begeistert das Publikum
Im Burghof in Güssing fand die Premiere der Rockoper „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice statt. Diese Neuinszenierung begeistert nicht nur Stammgäste, sondern auch neue Besucher und bringt frischen Wind in die altehrwürdigen Mauern. Die packende Geschichte, die sich über die letzten sieben Tage im Leben Jesu erstreckt, verzichtet nicht auf die schweren Themen wie das letzte Abendmahl, die Passion und die Kreuzigung. Laut MeinBezirk war die Premiere ein wahres emotionales Erlebnis, das die Zuschauer tief beeindruckte.
Die Rockoper, die 1971 ihre Uraufführung hatte, hat bis heute nichts von ihrer Bildgewalt und der Kraft der Melodien verloren. Andrew Lloyd Webber’s und Tim Rice’s Werk erzählt die Geschichte aus der Sicht von Judas Iskariot und beleuchtet seine innere Zerissenheit angesichts von Jesu wachsender Berühmtheit und dem Schicksal der Unglücklichen in Jerusalem. Diese moderne Sichtweise wird durch die Inszenierung unter Leitung von Intendantin Marianne Resetarits weiter verstärkt, die 14 Jahre nach der letzten Aufführung in Güssing zurückkehrt.
Ein modern interpretiertes Meisterwerk
Eine der spannendsten Facetten dieser Inszenierung sind die zeitgenössischen Interpretationen der Charaktere. Judas erscheint im Punkrocker-Outfit, während Jesus in weißen Sportschuhen auftritt. Marie Magdalena sorgt in einem knallroten Kleid für einen visuell starken Kontrast, und die Bühne ist mit einer „Peace“-Fahne geschmückt. Besonders auffällig ist die Darstellung von King Herod durch Kurt Resetarits, dessen Darstellung Parallelen zu US-Präsident Donald Trump aufweist.
Die leistungsstarke Besetzung bringt die Charaktere zum Leben. András Koczor als Jesus strahlt Charisma aus, und Thomas Schmidt zeigt als Judas die innere Zerrissenheit, während Tamás Hompok als Pilatus und Eva Zankel als der Hohepriester Kaiaphas Bedrohlichkeit ausstrahlen. Auch die treuen Gefährten von Jesus, Simon Stimpfl als Petrus und Roman Wagner als Simon, kommen überzeugend zur Geltung, während Susanne Dunst als Marie Magdalena die Liebe zu Jesus spürbar macht.
Emotionale Melodien und starke Aussagen
Die Melodien der Rockoper sind legendär und werden von einem neunköpfigen Rockmusik-Ensemble aus Güssing professionell begleitet. Lieder wie „I don’t know how to love him“, „Hosanna“, „Last Supper“ und „Could we start again“ bescheren dem Publikum Gänsehaut-Momente. Der Applaus, der nach dem Tod Jesu am Kreuz im Burghof einsetzt, ist ein stiller Beweis der Betroffenheit der Zuschauer.
Die Rockoper „Jesus Christ Superstar“ bleibt ein viel diskutiertes und geliebtes Werk, dessen Musik und Themen relevant und gegenwärtig sind. Mit über 250 Millionen Streams weltweit, wie Wikipedia berichtet, zeigt sich die zeitlose Anziehungskraft dieser bewegenden Geschichte. Die Mischung aus Rock, Soul und Gospel macht „Jesus Christ Superstar“ zu einem revolutionären Erlebnis, das sowohl auf der Bühne als auch in den Herzen der Zuschauer nachhallt.