Petition für Familien mit Behinderungen: 12.811 Stimmen für Gerechtigkeit!

Petition für Familien mit Behinderungen: 12.811 Stimmen für Gerechtigkeit!
Bregenz, Österreich - Am 11. Juni 2025 übergaben Vertreterinnen der „Lobby für Familien mit Behinderungen“ stolze 12.811 Unterschriften an Soziallandesrätin Martina Rüscher. Diese Online-Petition mit dem Titel „Vorarlberger Familien mit Behinderungen wollen mit an den Verhandlungstisch“ fordert eine Reihe von Maßnahmen, die sich direkt auf das Leben und die Rechte von Familien mit Behinderung auswirken. Dabei stehen die sofortige Rücknahme von Sparmaßnahmen, Fairness und Transparenz sowie die Unterstützung von betroffenen Familien im Vordergrund.
Die Hintergründe dieser Petition sind alarmierend: Massive Sparmaßnahmen im Bereich Chancengleichheit, die Einsparungen von 5,5 Millionen Euro umfassen, haben die Betroffenen veranlasst, aktiv zu werden. Die Übergabe der Unterschriften fand in Anwesenheit von Inklusionssprecherinnen der Landtagsfraktionen, Medienvertreter:innen, Angehörigen sowie Menschen mit Behinderungen statt. Die Mitbegründerinnen der Lobby – Nicole Klocker-Manser vom Netzwerk Eltern und Inklusion, Renate Vogel von der Autistenhilfe Vorarlberg, Martina Natter von der AG Down-Syndrom sowie Adriane Feurstein von der Lebenshilfe Vorarlberg – betonen die Wichtigkeit von einem stabilen und zuverlässigen Unterstützungsnetz für betroffene Familien.
Forderungen für eine gerechtere Zukunft
Die Forderungen der Petition sind klar und umfassen weitreichende Punkte wie die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Artikel 23 dieser Konvention verpflichtet die Vertragsstaaten, Maßnahmen gegen Diskriminierung in den Bereichen Ehe, Familie und Partnerschaft zu ergreifen und sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt Zugang zu diesen Rechten haben. Dies betrifft unter anderem den Schutz des Rechts behinderter Menschen, eine Familie zu gründen und elterliche Verantwortung zu übernehmen, ohne aufgrund ihrer Behinderung diskriminiert zu werden. [behindertenrechtskonvention.info] weist darauf hin, dass das Wohl des Kindes bei allen familienrechtlichen Beziehungen entscheidend sein muss.
Martina Natter äußerte sich über den großartigen Zuspruch zur Petition und hofft auf ernsthafte Prüfungen der Forderungen durch die Politik. Ein Unterstützungskreis für den Fachbereich Chancengleichheit soll für den Herbst 2025 eingerichtet werden, um neue Perspektiven für das Wohl von Menschen mit Behinderungen zu schaffen. „Wir wollen die konkreten Auswirkungen der Sparmaßnahmen sammeln und in den Unterstützungskreis einbringen“, kündigte Adriane Feurstein an. Betroffene Familien werden aufgefordert, ihre Erfahrungen an die Initiative zu senden.
Künftige Schritte und globale Perspektiven
Der Schritt zur Gründung der „Lobby für Familien mit Behinderungen“ am 5. Mai 2025, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, zeigt, dass der Wunsch nach Veränderung in der Gesellschaft stark ausgeprägt ist. Im internationalen Kontext ist die UN-Behindertenrechtskonvention, die rund 1 Milliarde Menschen mit Behinderungen weltweit Zugang zu verbrieften Rechten gewährt, ein bedeutendes Instrument zur Förderung der Menschenrechte. [bmas.de] hebt hervor, dass nur etwa 40 Staaten nationale behindertenpolitische Gesetzgebungen implementiert haben, was verdeutlicht, wie wichtig lokale Initiativen wie diese in Österreich sind.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf dieses starke Signal der Betroffenen reagieren werden. Eines ist jedoch sicher: Die Stimmen von Familien mit Behinderungen sollen gehört werden, und die Forderungen nach Chancengleichheit müssen endlich in Taten umgesetzt werden.
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Ort | Bregenz, Österreich |
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