Kaffee im Ötztal: Wie sich unser Konsum im Laufe der Zeit verändert hat!

Kaffee im Ötztal: Wie sich unser Konsum im Laufe der Zeit verändert hat!
23b Lehn, 6444 Längenfeld, Österreich - Die Liebe zum Kaffee hat im Ötztal eine lange Geschichte, und am Dienstag, dem 17. Juni 2025, können Interessierte in der Ausstellung „Ötztal Weltweit“ mehr darüber erfahren. Von 14:00 bis 16:00 Uhr lädt der Gedächtnisspeicher Ötztal in Längenfeld alle Kaffeeliebhaber ein, sich mit dem Kaffeekonsum im Wandel der Zeit auseinanderzusetzen. Kurator Nicolas Bleck, Bildungsreferent des Welthauses, wird die Teilnehmer durch die Ausstellung führen. Wer es schafft, rechtzeitig zu kommen, kann sich auch auf die Verköstigung von alternativen Kaffeesorten wie Malzkaffee und Feigenkaffee freuen, die im Ötztal vor dem Aufkommen des Bohnenkaffees populär waren. Die Anmeldung ist kostenlos, allerdings erforderlich unter info@oetztalermuseen.at.
Der Kaffeekonsum in Österreich hat heutzutage einen bemerkenswerten Stellenwert erreicht. Mit 5,7 kg pro Kopf jährlich belegt das Land den sechsten Platz weltweit im Pro-Kopf-Kaffeekonsum. Doch wie kam es dazu? Vor dem Siegeszug des klassischen Bohnenkaffees waren im Ötztal vor allem Kaffeeersatzprodukte wie Gerste, Roggen, Feigen und Zichorie im Trend. Der bekannte Feigenkaffee von der Firma „Oberlindober“ aus Innsbruck ist hierbei besonders hervorzuheben. In der Nachkriegszeit hat sich der Bohnenkaffee durchgesetzt, wodurch andere Kaffeesorten in Vergessenheit geraten sind.
Von der Bohne zum Genuss
Doch was macht den ultimativen Kaffeegenuss aus? Rösten ist ein entscheidender Prozess, der die Aromen der Kaffeebohnen entfaltet. Hierbei werden Amino- und Zuckersäuren neu zusammengesetzt, was zu einer Vielzahl an Geschmacksstoffen führt. Jeder Röstmeister hat sein ganz eigenes Verfahren, das speziell auf die jeweilige Kaffeemischung abgestimmt ist. Die Rösttemperatur und die Dauer haben dabei einen wesentlichen Einfluss auf die Farbe und das Aroma des fertigen Produkts. Kaffee-Rösten wird oft als Handwerkskunst betrachtet, die weit über die bloße Zubereitung hinausgeht und den Charakter jeder Bohne zum Vorschein bringt, wie unter anderem Espresso Perfetto ausführlich beschreibt.
Kaffee hat sich im Lauf der Jahrhunderte von einem entlegenen Geheimnis in Äthiopien, entdeckt durch den Hirten Kaldi und seine lebhaften Ziegen, zu einem globalen Kulturgut entwickelt. Bereits im 15. Jahrhundert fand der Kaffee seinen Weg nach Arabien, wo er kultiviert und zu einem Handelsgut wurde. Die ersten Kaffeehäuser entstanden in Städten, die von den Osmanen geprägt wurden, und auch in Wien entwickelte sich eine ganz eigene Kaffeekultur. Die Wiener sind bekannt für die Melange, den Einspänner und die berühmte Sachertorte, die das Kaffeetrinken zu einem gesellschaftlichen Event machen, wie die Green Cup Coffee aufzeigt.
Ein Blick in die Zukunft
Heute steht der Kaffee im Zeichen der dritten Welle, wo der Fokus vermehrt auf Spezialitätenkaffee, fairen Handel und handwerkliche Zubereitung gelegt wird. Single-Origin-Kaffees und Third-Wave-Cafés erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Alte Traditionen, wie das Rösten von einheimischen Pflanzen in den Alpen, dürfen jedoch nicht verloren gehen. Die kommende Ausstellung „Ötztal Weltweit“ wird dazu beitragen, ein Bewusstsein für diese wertvollen Traditionen zu schaffen. Wer mehr über die Vielfalt und Geschichte des Kaffees erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, am 17. Juni ins Gedächtnisspeicher in Längenfeld zu kommen!
Details | |
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Ort | 23b Lehn, 6444 Längenfeld, Österreich |
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