Leben im Alpenrheintal: Natur und Artenvielfalt im Aufbruch!

Leben im Alpenrheintal: Natur und Artenvielfalt im Aufbruch!
Graz, Österreich - Im Alpenrheintal ist ein spannendes Projekt in vollem Gange, das sowohl Natur als auch Mensch miteinander in Einklang bringen möchte. Die neue Universum-Dokumentation „Das Alpenrheintal – Wo sich die Natur neu erfindet“ beleuchtet den Rückgang der Tierwelt in dieser einzigartigen Region und die von Menschen initiierten Schutzmaßnahmen. Laut Kleine Zeitung wird die Sendung am Dienstag um 20.15 Uhr auf ORF 2 erstmals ausgestrahlt.
Das Alpenrheintal erstreckt sich über 90 Kilometer und bildet eine natürliche Grenze zwischen der Schweiz, Österreich und Liechtenstein. Die Filmemacher Mario Kreuzer und Leander Khil zeigen in ihren eindrucksvollen Aufnahmen, wie die Kulturlandschaft in den letzten Jahrzehnten durch menschliche Eingriffe stark verändert wurde. „Ein Umdenken findet statt“, so macht ORF deutlich, „und das Alpenrheintal wird wieder wilder und natürlicher.“ Um dem Rückgang der Tier- und Pflanzenwelt entgegenzuwirken, werden gezielte Renaturierungsmaßnahmen ergriffen.
Die Schönheit der Tierwelt
Die Dokumentation stellt die spektakulären Aufnahmen von Tieren in den Mittelpunkt. Filmemacher Kreuzer startet seine Reise am Tomasee auf 2344 Metern Höhe, wo er den ungezähmten Fluss dokumentiert, der schließlich in den Bodensee mündet. Während seiner Erkundung des Rheins befasst er sich auch mit den Herausforderungen, denen bedrohte Vogelarten wie Kiebitze und der Große Brachvogel gegenüberstehen. Um deren Nester zu schützen, werden Elektrozäune aufgestellt, und speziell angelegte Inseln im Rheindelta bieten Flussseeschwalben neue Lebensräume. Diese Bilder zeigen eindrucksvoll, wie Mensch und Natur dabei Hand in Hand gehen müssen, um echte Rückzugsorte zu schaffen, denn „echte Naturgebiete werden immer rarer“ (Kleine Zeitung).
Biber, einst aus großen Teilen Europas verdrängt, sind im Alpenrheintal durch Wiederansiedlungsprojekte zurückgekehrt. Sie spielen eine wichtige Rolle, indem sie durch das Fällen von Bäumen und das Stauen von Gewässern neue Lebensräume für andere Tiere schaffen. Auch die Bestände von Geburtshelferkröten, Zauneidechsen und seltenen Schmetterlingen werden in der Doku thematisiert, wobei die Bevölkerung aktiv in die Naturschutzmaßnahmen eingebunden ist, um gemeinsam „viele kleine Schritte mit großer Wirkung“ zu setzen (ORF).
Renaturierung des Alpenrheins
Parallel zu den Bemühungen um den Naturschutz läuft das Projekt Rhesi, das auf eine umfassende Renaturierung des Alpenrheins abzielt. Für die immense Summe von einer Milliarde Franken soll der Fluss über 26 Kilometer neu gestaltet werden, um die Artenvielfalt zu verbessern und gleichzeitig Hochwasserschutz zu gewährleisten. „Aktuell wird davon ausgegangen, dass die abflussfähige Kapazität des Rheins bei 3100 Kubikmetern pro Sekunde liegt“ (NZZ). Geplant ist, dass sich das Flussbett auf bis zu 380 Meter Breite entfalten kann – derzeit sind es nur 70 Meter.
Diese Neubauarbeiten könnten nicht nur die Biodiversität stärken, sondern auch neue Erholungsräume für die einheimische Bevölkerung und Touristen schaffen. Die Renaturierung des Alpenrheins zeigt auf beeindruckende Weise, welche Chancen für den Naturschutz und die regionale Entwicklung in der Region bestehen. Abschließend bleibt zu sagen, dass der Mensch, indem er wieder aktiv in die Natur eingreift, die Möglichkeit hat, vergangene Fehler zu korrigieren und die Schönheit unseres Naturerbes zu bewahren.
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Ort | Graz, Österreich |
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