Wiener Regenbogenparade 2025: Gemeinsam für LGBTIQ-Rechte und gegen Hass

Wiener Regenbogenparade 2025: Gemeinsam für LGBTIQ-Rechte und gegen Hass
Wien, Österreich - Am 17. Juni 2025 fand die 29. Wiener Regenbogenparade unter dem Motto „Unite in Pride“ statt. Mit über 300.000 Teilnehmern setzten die Menschen ein starkes Zeichen für Toleranz und ein besseres Miteinander, trotz der traurigen Umstände, die die Veranstaltung umgaben. Denn die Parade wurde inmitten der Trauer um zehn Grazer Schüler abgehalten, die tragischerweise bei einem Amoklauf ums Leben kamen. Als Zeichen der Solidarität hängten die Veranstalter ein schwarzes Banner mit der Aufschrift „Unsere Herzen sind in Graz“ auf, welches die bedrückende Stimmung in der Stadt widerspiegelte. Die Teilnehmer waren sich einig: Es gilt, die Forderungen nach mehr Akzeptanz der LGBTIQ-Rechte als Menschenrechte lauthals zu verkünden – meinbezirk.at berichtet.
Die Parade umfasste auch eine breite Vertretung von Unternehmen, darunter die ÖBB, die Post, Visa, Magenta und Austrian Airlines, die allesamt für die gleiche Rechte und mehr Sichtbarkeit eintraten. Neben allgemeinen Forderungen nach Diskriminierungsschutz, wie dem nationalen Aktionsplan gegen Hass und dem Verbot von Konversionstherapien, ist die Abschaffung medizinisch nicht notwendiger Operationen an intergeschlechtlichen Kindern besonders wichtig. Der Mangel an umfassendem Diskriminierungsschutz ist alarmierend: In Österreich gilt der Schutz sexueller Orientierung nur im Arbeitsleben, nicht jedoch im privaten Bereich. Vermieter dürfen queeren Personen die Anmietung von Wohnungen verweigern, ohne dass diese dagegen vorgehen können. Hierbei teilt Österreich einen Platz im ILGA-Europe-Ranking, das die Antidiskriminierung bewertet – aktuell auf Rang 20.
Pride Village und Gedenken
Ein wichtiger Bestandteil der Regenbogenparade war das Pride Village, ein Ort des Miteinanders, der Sichtbarkeit und des Austauschs. In Anbetracht der tragischen Ereignisse in Graz und des damit verbundenen Schmerzes wurde im Pride Village innegehalten. Während der Eröffnung der Parade wurde ein Trauerbanner gefertigt und ein stimmungsvolles Lichtermeer in Gedenken an die Opfer und deren Angehörige abgehalten. Die Höhepunkte der Vienna Pride werden zudem im ORF1 ausgestrahlt, wo Fanny Stapf und Idan Hanin durch die Sendung führen, die Talks und Einblicke hinter die Kulissen bietet, um den Geist der Ereignisse noch einmal lebendig zu machen – ORF hat hier spannende Inhalte zu bieten.
Es ist bemerkenswert, dass die Relevanz und die Forderungen der Parade nicht nur auf nationaler Ebene von Bedeutung sind, sondern sich auch in einem größeren europäischen Kontext verorten lassen. Laut Berichten leidet die LGBTIQ-Community weltweit unter Diskriminierung und sieht sich in vielen Ländern, auch innerhalb der EU, eingeschränkten Rechten gegenüber. Die Europäische Union und zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen setzen sich für die Verbesserung der Situation von LGBTI-Personen ein. Der Schutz der LGBTI-Rechte gehört zu den grundlegenden Prinzipien der EU. Dennoch bleibt festzustellen, dass die Situation für viele in Europa immer noch prekär ist – so macht europa.eu darauf aufmerksam, dass beispielsweise in mehreren Mitgliedstaaten diese Rechte rückgängig gemacht werden.
Das Gefühl der Dringlichkeit ist im Diskurs um LGBTIQ-Rechte unübersehbar. Daten zeigen, dass viele LGBTI-Personen sich nicht sicher fühlen, ihre Identität öffentlich zu leben, und etwa 41 % der LGBTI-Befragten glauben, dass Meldungen über Diskriminierung nichts bewirken werden. Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie die Wiener Regenbogenparade, die nicht nur ein farbenfrohes Fest der Vielfalt feiern, sondern auch eine klare Botschaft der Solidarität und des Mutes senden. Während einige Fortschritte erzielt wurden, bleibt viel zu tun, um eine menschenwürdige und inklusive Gesellschaft zu schaffen, in der alle in Freiheit leben können.
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Ort | Wien, Österreich |
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