Pfarrer Angelo nach Abberufung: Schockwelle trifft Gerasdorf!

Pfarrer Angelo aus Gerasdorf wurde überraschend abberufen, was zu Konflikten und Rücktritten in der Pfarre Wien-Penzing führte.
Pfarrer Angelo aus Gerasdorf wurde überraschend abberufen, was zu Konflikten und Rücktritten in der Pfarre Wien-Penzing führte. (Symbolbild/ANAGAT)

Pfarrer Angelo nach Abberufung: Schockwelle trifft Gerasdorf!

Gerasdorf bei Wien, Österreich - Im Herzen von Gerasdorf, einem Teil der Pfarre „Drei Anger von Wien“, spaltet ein unerwartetes Ereignis die Gemeinde: Der beliebte Pfarrer Angelo Rajaseelan, allgemein als „Pfarrer Angelo“ bekannt, wurde am 26. April 2025 urplötzlich seines Amtes enthoben. Dies versetzte die Gläubigen in einen Schock, und viele Ehrenamtliche, darunter Mesner und Pfarrgemeinderäte, traten aus Solidarität zurück. Wie der Kurier berichtet, liegen keine konkreten Verfehlungen gegen ihn vor, was die Situation noch verwirrender macht.

Rajaseelan, der seine Wurzeln in Sri Lanka hat und 2022 in die Erzdiözese Wien zog, war bekannt dafür, regelmäßig über die Ereignisse in seiner Gemeinde zu posten. Sein abruptes Ausscheiden und die damit einhergehenden anonymen Beschwerden, die jedoch keine schwerwiegenden Vorwürfe beinhalteten, werfen Fragen auf. Weihbischof Stephan Turnovszky erklärte beim Info-Abend, dass keine konkreten Verfehlungen festgestellt wurden, dennoch empfahl er Rajaseelan, die Pfarre zu verlassen, was dieser akzeptierte.

Konflikte im Pfarrverband

Der Konflikt innerhalb der Gemeinde ist nicht der erste seiner Art. Ähnliche Spannungen sind auch in anderen Pfarren der Erzdiözese zu beobachten. In der Pfarre Wien-Penzing gab es bis Sommer 2015 eine „Versöhnungszeit“, nachdem sich die Gemüter über die Handlungen des Pfarrers Christian Sieberer erhitzten und rund 60 Mitglieder die Gemeinde verließen. Kritiker des Pfarrers berichteten von einem harten Umgangston innerhalb der Gemeinde und Vorwürfen, man sei aus der Gemeinschaft gedrängt worden. Hier zeigt sich das große Problem vieler Gemeinden: Es mangelt oft an einem konsensorientierten Miteinander, wie auch die ORF beleuchtet.

Dass die Erzdiözese Wien in Konfliktsituationen nicht immer die richtige Lösung findet, hat bereits in der Vergangenheit zu Problemen geführt. Die Erkenntnis, dass tiefsitzende Verletzungen Zeit brauchen, um verheilt zu werden, wurde durch den Visitationseinsatz von Kardinal Christoph Schönborn bestätigt, nachdem die Konflikte um die Ministrantendienste in der Gemeinde eskalierten.

Der Umgang mit Ehrenamtlichen

Eine weitere Herausforderung besteht im Umgang mit den zurückgetretenen Ehrenamtlichen. Die Erzdiözese lädt sie ein, weiterhin aktiv am Pfarrleben teilzuhaben, wiederum ein Zeichen dafür, dass trotz der Schwierigkeiten der Wille zur Einheit besteht. Rajaseelan selbst sieht sich nun in einer unsicheren Lage und weiß nicht, wohin es ihn künftig ziehen wird, plant jedoch, dorthin zu gehen, wo man ihn benötigt. Seine Situation erinnert an den engagierten Pfarrer einer innovativen Gemeinde in Deutschland, der trotz Herausforderungen in seiner Gemeinschaft ein starkes gesellschaftspolitisches Engagement pflegt, wie die EKD hervorhebt.

Die Geschehnisse rund um Pfarrer Angelo sind ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, mit denen viele Gemeinden heute konfrontiert sind. Es bleibt abzuwarten, ob und wie es zu einer Versöhnung zwischen den Konfliktparteien kommt, denn eines ist klar: Ein gutes Miteinander ist essenziell für das Gemeindeleben und das Wohlbefinden aller Beteiligten.

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OrtGerasdorf bei Wien, Österreich
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