Österreich plant neue Waffengesetze nach Amoklauf in Graz!

Nach dem Amoklauf in Graz plant Österreich eine Verschärfung des Waffenrechts, um psychische Stabilität bei Waffenerwerb zu prüfen.
Nach dem Amoklauf in Graz plant Österreich eine Verschärfung des Waffenrechts, um psychische Stabilität bei Waffenerwerb zu prüfen. (Symbolbild/ANAGAT)

Österreich plant neue Waffengesetze nach Amoklauf in Graz!

Graz, Österreich - Nach dem schockierenden Amoklauf an einer Schule in Graz, bei dem ein 21-jähriger Österreicher am Dienstag neun Jugendliche und eine Lehrerin tötete, plant die österreichische Bundesregierung eine verschärfte Regelung des Waffenrechts. Kanzler Christian Stocker (ÖVP) kündigte in einem Interview mit ORF-Radio an, dass die Regierung verschiedene Maßnahmen prüfen wird, um derartigen Tragödien in Zukunft vorzubeugen. Unter den Überlegungen sind die Erhöhung des Mindestalters für den Erwerb von Waffen sowie die Verschärfung der psychologischen Tests für die Waffenbesitzkarte, die bereits für den Amokläufer maßgeblich waren. Dies berichtet radiohochstift.de.

Die tragischen Ereignisse spiegeln eine düstere Realität wider. Der Täter hatte am Tag des Amoklaufs eine Pistole sowie eine abgesägte Schrotflinte, beide legal in seinem Besitz. Er war 2021 beim Bundesheer aufgrund psychischer Probleme als untauglich eingestuft worden, konnte aber im März dieses Jahres ein psychologisches Gutachten bestehen, welches ihm im Mai die Waffenbesitzkarte einbrachte. Während für die Glock 19-Pistole ein psychologisches Gutachten erforderlich war, konnte die Schrotflinte ohne weitere Hürden gekauft werden. Dies ist eine der Schwächen, die nun im Zuge der laufenden Diskussionen um das Waffenrecht thematisiert werden müssen, wie im Bericht von puls24.at ausführlich dargestellt wird.

Verschärfung der psychologischen Tests im Fokus

Die aktuellen psychologischen Gutachten zur Erlangung einer Waffenbesitzkarte müssen von geprüften Psychologen erstellt werden und sollen eine „Waffenverlässlichkeit“ des Antragstellers feststellen. Allerdings gibt es Bedenken hinsichtlich der Qualität dieser Gutachten. Kritiker werfen das Argument auf, dass gesetzliche Vorgaben die Sorgfalt und Genauigkeit der Bewertungen beeinträchtigen könnten.

Laut Angaben von Gutachterin Susanne Glantschnig ist bei der Erstellung der Gutachten das Gesamtbild des Antragstellers entscheidend. Negative Gutachten führen zwar zu einer sechsmonatigen Sperre, doch soziale Isolation oder Mobbing stellen keine automatischen Ausschlussgründe dar. Diese Ergebnisse sollten durch eine regelmäßig alle fünf Jahre stattfindende Neubewertung ergänzt werden, um etwaige Veränderungen in der psychischen Stabilität besser zu berücksichtigen.

Next Steps

In Anbetracht der dramatischen Geschehnisse ist es nicht verwunderlich, dass die Regierung nun ein Maßnahmenpaket plant, welches voraussichtlich in der kommenden Woche veröffentlicht wird. Die Forderung nach einem klaren und strengen Waffenrecht findet in der Öffentlichkeit und unter politischen Beobachtern breite Unterstützung. Auch die Abläufe bei psychologischen Gutachten stehen im Mittelpunkt der Diskussion, da der Amokläufer beim Training in einem Schützenverein auffällig wurde, was Fragen zur aktuellen Praxis und Sicherheit aufwirft.

Für die Betroffenen und Angehörigen der Opfer bleibt nur zu hoffen, dass solche Tragödien in Zukunft verhindert werden können. Weitere Informationen zu den Entwicklungen rund um diese Thematik finden Sie auch auf wien.orf.at.

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OrtGraz, Österreich
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