Sicherheit an Schulen: So unterstützen Eltern ihre Kinder nach dem Amoklauf!

Nach dem Amoklauf in Graz am 13.06.2025 sorgt in Wien Unsicherheit für Eltern. Experten geben Tipps zur Kinderunterstützung.
Nach dem Amoklauf in Graz am 13.06.2025 sorgt in Wien Unsicherheit für Eltern. Experten geben Tipps zur Kinderunterstützung. (Symbolbild/ANAGAT)

Sicherheit an Schulen: So unterstützen Eltern ihre Kinder nach dem Amoklauf!

Leopoldstadt, Österreich - Nach dem tragischen Amoklauf in Graz, bei dem neun Jugendliche und eine Lehrerin ihr Leben verloren, ist die Angst um die Sicherheit an Schulen in Wien und ganz Österreich spürbar. Eltern und Schüler sind verunsichert, und diese Besorgnis zeigt sich auch deutlich in den vielen Anrufen, die bei der MA 11 – Kinder- und Jugendhilfe eingehen. Pressesprecherin Ingrid Pöschmann berichtet von einem Anstieg besorgter Eltern, die um Rat fragen und Unterstützung suchen. In dieser schweren Zeit spielt die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern eine entscheidende Rolle.

Ingrid Pöschmann empfiehlt, dass Eltern vor allem Ruhe bewahren und Sicherheit vermitteln sollten, je nach Alter der Kinder unterschiedlich. Für Kindergartenkinder ist es wichtig, dass das Thema nicht aktiv angesprochen wird. Wenn sie Fragen äußern, sollten diese kindgerecht beantwortet werden. Das Gefühl der Verlassbarkeit ist für die Kleinsten immens wichtig. Bei älteren Kindern läuft es etwas anders; hier sollten Eltern offen ins Gespräch gehen und gemeinsam mit ihren Sprösslingen seriöse Medien konsumieren. So wird Elternsignalisiert, dass sie jederzeit für Gespräche zur Verfügung stehen.

Angst und Unsicherheiten verstehen

Die Experten raten, Ereignisse wie Amokläufe nicht zu verharmlosen oder zu verstecken. Insbesondere bei vier- bis fünfjährigen Kindern ist es besser, schwierige Weltgeschehnisse nicht aktiv zu thematisieren, da sie Begriffe wie „Amoklauf“ oder „Bluttat“ oft nicht korrekt einordnen können. Kommunikationsregeln aus der Erziehungswissenschaft besagen, dass Eltern in der Sprache der Kinder bleiben sollten. Offenheit und Vorsicht in der Wortwahl sind gefragt, insbesondere wenn Kinder von selbst Ängste äußern.

Für ältere Kinder ist es wichtig, authentisch und ehrlich über Gewaltprobleme zu sprechen. Spekulationen über Ereignisse sollte man jedoch vermeiden; es gilt, sich auf gesicherte Informationen zu konzentrieren. Gemeinsames Konsumieren aktueller Nachrichten kann helfen, doch auch hier ist es ratsam, Pausen von der Berichterstattung einzulegen, um alles in Ruhe zu verarbeiten.

Emotionale Auswirkungen und Unterstützung

Nach solchen Ereignissen kann es zu vorübergehenden Ängsten vor der Schule sowie Schlafstörungen kommen, die oft von der örtlichen Nähe zum Vorfall beeinflusst werden. Diese Symptome klingen in der Regel nach einiger Zeit von selbst ab. Einige Kinder fühlen sich in solchen Phasen wohler, wenn sie sich austauschen, während andere vielleicht eine Rückzugstendenz zeigen. Eltern sollten Verständnis dafür haben, dass es in Ordnung ist, wenn ein Kind einige Tage nicht zur Schule gehen möchte, um seine Ängste zu verarbeiten.

Die MA 11 und andere Service-Hotlines stehen bereit, um Unterstützung anzubieten. Dafür sind folgende Kontaktmöglichkeiten in Wien erreichbar: MA 11 unter 01/4000-8011, der Psychosoziale Dienst unter 01/31 330 und Rat auf Draht unter 147. In schwierigen Momenten gibt es keine banalen Fragen, und es ist wichtig, dass Eltern aktiv auf ihre Kinder zugehen.

Zusätzlich kann eine gesunde Familienzeit mit Aktivitäten wie Spaziergängen oder Brettspielen helfen, den Stress und die Ängste zu mildern. Die Demokratie hat zwar seine Herausforderungen, aber auch die besten Gelegenheiten, durch Engagement und Achtsamkeit miteinander umzugehen. Dranbleiben lohnt sich, denn die Unterstützung kommt oft genau dann, wenn man sie am meisten braucht.

Weitere Informationen zu diesen Themen finden Sie in den Berichten von MeinBezirk und Kurier. Für Tipps zur Eltern-Kind-Kommunikation werfen Sie auch einen Blick auf Elternwissen.

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OrtLeopoldstadt, Österreich
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